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Deutsche Fertigungskennzeichen des Zweiten Weltkrieges - |
1. Zur Erklärung: Ab 1940/41 mussten auch die Betriebe der optischen, fotografischen und feinmechanischen Industrie des Deutschen Reiches (und damit alle Dresdner Kamerafirmen) ihr Fertigungsspektrum auf kriegswichtige Produktion umstellen. Diese Rüstungsprodukte oder deren Zulieferungen trugen keine Herkunftsbezeichnung sondern eine für diesen Zweck entwickelte Codierung. Die Kenntnis dieser Verschlüsselung gibt sowohl dem historisch Interessierten, als auch dem Sammler, Aufschluss über die Produkte der einzelnen Firmen. |
2. Eine Auswahl von Herstellern der optischen, fotografischen und feinmechanischen Industrie und ihre Fertigungskennzeichen |
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Die folgenden 15 Listen sind bekannt und wurden vom OKH in unten stehender Reihenfolge herausgegeben. Demzufolge geht daraus auch der Zeitpunkt der Zuteilung des Kennzeichens hervor. |
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3. Quellen:
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4. Die Rüstungsproduktion ausgewählter Betriebe der Dresdner Fotoindustrie Balda-Werk Max Baldeweg (oeq): Ab 1940 wurden Messgeräte für Flugzeuge, Höhenmesser und Variometer hergestellt. Ernst Ludwig Optisches Werk Weixdorf (jve): Optische Bauteile für Visiergeräte kamen ab 1941 aus Weixdorf. Filmosto Johannes Jost: Teile für Funkgeräte mussten ab 1940 zugeliefert werden. G. Heyde KG (bwt): Produktion von Scherenfernrohren, Theodoliten (Landvermessungsgeräten), Luftbildgeräten und optischen Bauteilen. Ihagee Kamerawerk Steenbergen & Co., Ihagee Kamerawerk AG (hwt): Zur Beschlagnahme des niederländischen Betriebskapitals kam es 1941 und am 1. Januar 1942 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der Firmengründer Johan Steenbergen emigrierte mit seiner jüdischen Frau am 15. Mai 1942 in die USA. Ab 1941 wurden in dem jetzt unter deutscher Zwangsverwaltung stehenden Werk Teile für Navigationsgeräte als Zulieferung für die Firma Albert Patin, Werkstätten für Fernsteuertechnik Berlin, gefertigt. Von 1940 bis 1943 produzierte die Ihagee noch etwa 400 Kine-Exakta-Kameras für „Sonderbedarf“ (Kriegsberichterstattung, Geheimdienst etc.). Kamera-Fabrik Woldemar Beier Freital: An die Firma Askania Berlin-Friedenau (kjj) wurden Baugruppen für Flugzeuge und U-Boote zugeliefert. Kamera-Werkstätten Charles A. Noble: Rüstungsprodukte waren unter anderem Flugzeugfilter für die Askania-Werke Berlin-Friedenau (kjj). Die Firma wurde, im Gegensatz zu anderen Dresdner Fotofirmen ausländischer Eigentümer (siehe Ihagee), während des Krieges trotz Rüstungsproduktion nicht unter deutsche Zwangsverwaltung gestellt. Welta-Kamera-Werk Freital: Die Firma hatte 1935 etwa 220 Mitarbeiter, 1940 begann die Zulieferung für die Rüstung, Anfang 1945 waren über 200 Mitarbeiter dafür tätig. Der Betrieb war also zu 100% mit Rüstungsproduktion ausgelastet. Zeiss Ikon AG, Dresden (dpv): Militärische Geräte wie Flugzeitmesser, Bombenzielgeräte, Luftbildkameras, Zeitzünder, Entfernungsmesser und Zielfernrohre waren bereits ab 1935 eine profitable Einnahmequelle. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurden zur Wehrmacht einberufene Arbeiter durch ”Fremdarbeiter” (Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene) ersetzt, die Rüstungsproduktion erreichte fast eine Vollauslastung des Betriebes. Die Zeiss Ikon war einer der größten Dresdner Rüstungsproduzenten. |
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