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Innovationen, herausragende Entwicklungen und Patente der Dresdner Kamera- und Kinoindustrie Außerhalb der einzelnen Modellreihen werden in diesem Abschnitt die “Meilensteine” der Kameraentwicklung in Dresden und der näheren Umgebung noch einmal gesondert dargestellt und beschrieben. Dies ist nötig, da zahlreiche Entwicklungen in Dresden erfolgten, aber erstmals in Kameramodellen anderer Hersteller auftauchten, da die Umsetzung im planwirtschaftlichen System nicht ohne weiteres durchführbar war. So dürfte kaum bekannt sein, dass die TTL-Blitztechnik, ohne die heute eine vernünftige und unkomplizierte Nutzung eines Elektronenblitzes undenkbar wäre, ihren Anfang in Dresden nahm. Auch die spätere DX-Kodierung einer Filmpatrone geht auf ein DDR-Patent von 1964 zurück. Unbestritten sind dagegen die Kine-Exakta als erste einäugige Kleinbild-Spiegelreflexkamera (wenn man von einigen englischsprachigen Publikationen absieht, die in Unkenntnis der damaligen ideologisch geprägten Verhältnisse in der Sowjetunion, die 1936 publizierten Versuchsmuster der “Sport / Cnopm” als die Erste angeben), die Praktica FX 2 mit ihrer weltweit ersten Automatikblende für entsprechende Objektive oder die Praktica LLC mit ihrer elektrischen Blendenwertübertragung. |
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Zeitraum 1839-1930 |
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1839: erste Produktion von Kameras und Fotoplatten außerhalb Frankreichs (F. W. Enzmann, Dresden) |
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1896: Zeus-Spiegelkamera (Hüttig & Sohn, Dresden) |
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1906: größter europäischer Kamerahersteller (Hüttig & Sohn, Dresden) |
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1925: lichtstärkstes Objektiv der Welt “Ernostar 1:1,8” (Ernemann AG, Dresden) |
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Ermanox-Reflex mit Ernostar 1:1,8 |
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Zeitraum 1931-1945 |
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1933: Exakta 4x6,5 (Ihagee Kamerawerk Steenbergen & Co. Dresden) |
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Exakta B mit Vakublitzeinrichtung |
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1936: Kine Exakta (Ihagee Kamerawerk Steenbergen & Co. Dresden) |
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Kine Exakta |
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War die Kine-Exakta wirklich die weltweit erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera? Der Ingenieur A. O. Gelgar des Leningrader Werkes GOMZ beschäftigte sich ab 1934 mit der Konstruktion einer einäugigen Kleinbild-Spiegelreflexkamera in der damaligen Sowjetunion. Zunächst wurde die Kamera noch „Gelveta“ genannt. Erst 1935 entstanden die notwendigen Zeichnungssätze und im Jahr 1936 die Versuchsmuster, die jetzt als „Sport“ (russisch: „Cnopm“) bezeichnet wurden. Unterstützt wurde Gelgar bei der Verbesserung der Prototypen durch die Konstrukteure Rybnikow und Pimenow. Der Beginn der Serienproduktion kann schließlich auf 1937 datiert werden. Zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution, am 7. November 1937, wurden dann die ersten Kameras ausgeliefert. Da die Kameras nicht eindeutig nummeriert worden waren, lässt sich die Stückzahl insgesamt schlecht einschätzen. Es wird von etwa 16000 Kameras bis 1941 ausgegangen. Hier noch einige technische Daten der „Sport“/„Cnopm“:
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1939: Praktiflex (Kamera-Werkstätten Charles A. Noble Niedersedlitz b. Dresden) |
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1939/1940: Patente zur Innenlichtmessung einer Spiegelreflexkamera (Karl Nüchterlein, Dresden)
Diese Patente Karl Nüchterleins enthielten bereits 1939 das Prinzip der TTL-Innenlichtmessung einer Spiegelreflexkamera. In Ermangelung geeigneter Messzellen konnte diese Idee jedoch erst Anfang der 1950er Jahre umgesetzt werden. |
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Patentzeichnungen D.R.P. 57a/736 468: Spiegelreflexkamera mit Fotometer |
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Zeitraum 1946-1960 |
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1949: Praktica (Kamera-Werkstätten VEB Niedersedlitz b. Dresden) |
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Praktica mit M42x1-Anschluss |
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1949: Contax S (Mechanik Zeiss Ikon VEB Dresden) |
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1950: Exakta Varex (Ihagee Kamerawerk AG i. V. Dresden) |
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US-Version der Exakta Varex (Exakta V.) |
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1953: Beginn der Entwicklung einer Zweifilm-Kamera (VEB Kamera-Werke Niedersedlitz); Patent WP 57a/1 021 245, Patenterteilung 04.08.1960, Anmeldedatum 27.03.1953, Zweifilm-Kamera (Siegfried Böhm, Dresden) |
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1955: Systemkamera Praktina FX (VEB Kamera-Werke Niedersedlitz) Zu der technischen Ausstattung:
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Praktina FX mit Systemzubehör |
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1956: Praktica FX 2 (VEB Kamera-Werke Niedersedlitz) |
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Praktica FX 2 |
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Zeitraum 1961-1970 |
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1964: Patent (WP 57a/106 144, Anmeldedatum 21.08.1964) einer Filmkassette mit Kontaktgeber zur Eingabe von Steuergrößen in die Kamera (Herbert Müller, VEB Filmfabrik Wolfen; Werner Hahn, VEB Pentacon Dresden) Dieses Patent nahm die DX-kodierte Filmpatrone der Firma Kodak zwanzig Jahre vorweg. Das Prinzip, mit Hilfe verschiedener Kontaktflächen der Filmpatrone, Steuergrößen in die Kamera einzugeben, entspricht dem der DX-Kodierung. Das Patent war bei der Einführung dieser Kodierung bereits abgelaufen. |
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Patentzeichnungen WP 57a/106 144: Filmkassette mit Kontaktgeber zur Eingabe von Steuergrößen in eine Kamera |
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1965: Praktica mat (VEB Pentacon Dresden) |
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Schnittbild Praktica mat |
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1968: Praktica PL electronic (VEB Pentacon Dresden) |
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Querschnitt einer Praktica electronic |
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Schnittbild Praktica PL electronic |
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1968: Pentacon super (VEB Pentacon Dresden) |
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1968: TTL-Blitzbelichtungsmessung:
Die Kameras aus Dresden konnten bereits in den 1970er Jahren nur noch über den Preis auf dem Weltmarkt konkurrieren. Der technologische Vorsprung der Hersteller aus Japan war uneinholbar. Neue hervorragende Ideen konnten meist aus technologischen Gründen nicht umgesetzt werden. So ging eine der herausragendsten Erfindungen aus Dresden, die TTL-Blitzbelichtungsmessung oder Blitzinnenmessung von Kurt Langnau, in diesem Teufelskreis unter. Die Offenlegungsschrift von 1968 (eine bereits geschützte Vorstufe eines Patentes) wurde auf Grund fehlender Elektronikbauteile von Pentacon im April 1975 an Olympus Optical Co. Ltd. Tokyo verkauft, wo bereits seit einiger Zeit an ähnlichen Systemen umfassend gearbeitet wurde. Von Olympus wurde diese Innovation zur Serienreife gebracht (Olympus Patent: DE 1 797 079 C3; Erfinder: Kurt Langnau, Dresden). Diese Technik ist zweifellos eine der bedeutendsten Dresdner Entwicklungen auf dem fototechnischem Gebiet. Sämtliche komplizierten Blitzberechnungen mit Leitzahl, Blende und Entfernung gehören seither der Vergangenheit an. Die Kamera misst während des eigentlichen Blitzens permanent die Belichtung durch das Objektiv und dosiert die Lichtmenge des Blitzgerätes bis der Blitz nach Erreichen eines korrekten Belichtungswertes abgeschaltet wird. Mit den Modellen Praktica BX 20, BX 21 und BX 20 S wurde diese Blitzinnenmessung schließlich auch in Dresdner Kameras verwendet. |
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1969: Praktica LLC (VEB Pentacon Dresden) |
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Praktica LLC, weltweit erstmals elektrische Übertragung des Blendenwertes und TTL-Messung bei Offenblende |
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Praktica LLC (schwarz) |
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Zeitraum 1971-1990 |
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1971: Patent (WP 57a/151 385, Anmeldedatum 26.07.1971) einer Belichtungseinstelleinrichtung mit optischer Anzeige, die Helligkeit des Leuchtindikators ist dabei der Objektleuchtdichte angepasst (Siegfried Schütze, VEB Pentacon Dresden) Bei der Belichtungsmessanzeige mittels Glimmlampen oder später Leuchtdioden besteht grundsätzlich das Problem, dass die Helligkeit dieser Leuchtindikatoren bei hellen Objekten zu dunkel und bei Objekten mit wenig Licht zu hell erscheint. Dabei kann das Bild überstrahlt und im schlimmsten Fall der Lichtempfänger der Kamera beeinflusst werden. Im Patent wird eine Konstellation beschrieben, die die Helligkeit der Indikatoren permanent auf die Helligkeit des Sucherbildes abstimmt. Nach der Praktica DTL 2 (1978) und DTL 3 (1979) kam diese Technologie in allen folgenden Modellen mit Leuchtdioden im Sucher zum Einsatz und wurde an zahlreiche Firmen weiterlinzensiert (u. a. Asahi und Minox). |
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Praktica DTL 2/3-Kameras mit Belichtungsmessanzeige über Leuchtdioden, die Helligkeit der Anzeige wird hier automatisch an die jeweilige Leuchtdichte des Objektes angepasst. |
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1977: Praktica EE 2 (VEB Pentacon Dresden) |
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Praktica EE 2 mit Zeitautomatik |
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Weiterführende Literatur
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Ausgewählte PhotoDeal-Artikel mit Bezug zur Dresdner Fotoindustrie wurden hier zusammengestellt. |
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Ein Gesamtinhaltsverzeichnis aller PhotoDeal-Ausgaben mit Stichworten für eine Volltextsuche finden Sie hier. |
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