5. Bildschrittfehler/ Funktion der Messwalze
Die Filmtransporteinrichtung der Pentacon six ist der kritischste Teil des Systems. Hier ist sorgfältiges Arbeiten angebracht. Die Passage der Bedienungsanleitung über das Filmeinlegen muss genau beachtet werden, da es sonst leicht zu Bildschrittfehlern kommt. Unbedingt sollte der Schnellspannhebel nach jedem Schwenk mit dem Daumen zurückgeführt werden, dadurch kann die Gefahr von Fehlern beim Filmtransport bereits verringert werden.
Die Filmmesswalze der Kamera steuert, dass der Film nach der Aufnahme nicht zu weit vorgespult wird, wenn aus irgendwelchen Gründen zuwenig Film je Bild transportiert wird, kann dies auch durch die Messwalze nicht beeinflusst werden und es kommt zu Überlappungen.
Wenn bei einer Kamera häufiger Überlappungen der Bilder auf dem Film auftreten, kann die Kamera auch mit einer Filmtransport-Kontrolle ausgerüstet werden: Baier-Fototechnik [www.baierfoto.de].
6. Verwacklungen durch die Spiegelbewegung
Beim Auslösen kann es bei den Belichtungszeiten von 1/15s bis 1/30s zu Vibrationen des Gehäuses durch das Hochklappen des Spiegels kommen. Selbst die Benutzung eines leichten Stativs schafft keine Abhilfe. Das Problem kann aber durch die Benutzung eines schweren Stativs oder kürzere Belichtungszeiten vermindert werden werden. Eine Lösung wäre der Einbau einer (allerdings etwas kompliziert zu bedienenden) Spiegelvorauslösung bei Pentacon in Dresden oder der Baier-Version, mit einigen Vorteilen gegenüber der Pentacon-Variante.
7. Verwendung von Filtern, Gegenlichtblenden und daraus resultierende Vignettierungen
Das 80mm-Biometar hat einen Filterdurchmesser von 58mm und kann generell mit allen Filtern bestückt werden. Kritischer ist die Sache beim 50mm-Flektogon, ein Filtergewinde von 86mm ist hier Standard. Die M86-Filter können aber zu Vignettierungen führen (vor allem Polfilter mit starker Fassung), deshalb sollte der serienmäßige Adapterring M86/M95 verwendet werden, um mit einem 95mm-Filter Vignettierungen auszuschließen, besser ist aber der Einsatz der M86-W Filter (siehe unten) statt des Adapterringes. Die zugehörige Gegenlichtblende ist mit einem 95mm-Gewinde ausgestattet und kann nur über den o. g. Adapter oder einen M86-W-Filter angeschlossen werden, trotz dieses sinnvollen Ansatzes kommt es aber manchmal zu Vignettierungen durch die Form der Flektogon-Gegenlichtblende. Beim 180mm-Sonnar wurde das System (86mm-Einschraubgewinde + Adapter M86/M95 + 95mm- Gegenlichtblende) beibehalten, obwohl es in keinem Fall mit einem 86er Filter zu Vignettierungen kommen kann. Dadurch wird aber die Verwendung derselben Filter wie beim Flektogon ermöglicht. Eine kostengünstige Variante, obwohl man bei diesen sehr großen Durchmessern eigentlich nicht mehr von kostengünstig sprechen kann. Ein linearer Polfilter von B+W (M86) kostet z. B. bereits mehr als das Flektogon 4,0/50 auf dem Gebrauchtmarkt.
In der DDR wurden Filter für die Pentacon-six-Objektive (50mm und 180mm) in einer speziellen “überbauten” M86-W-Variante angeboten (siehe Abb.). Die Filter hatten ein M86-Gewinde, der Filter war aber außen mit einem M95-Gewinde bestückt und dadurch sollte der oben genannte Adapterring der Gegenlichtblende durch den M86-W Filter ersetzt werden können, ohne mit Vignettierungen rechnen zu müssen. Leider kommt es beim 50mm-Flektogon manchmal dennoch zu Vignettierungen durch die Gegenlichtblende.
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