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Herzlicher Dank gilt Heinz Schrauf (Solingen), Peter Beck (Düsseldorf) und Rainer Dierchen (Riesa) für die Unterstützung mit Text und Bildmaterial. |
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Praktica-Endoskopkameras mit MLW-Endoskop |
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Mit Hilfe eines Endoskops können Hohlräume in lebenden Organismen sowie technische Hohlräume untersucht und teilweise bearbeitet werden. Ursprünglich wurden Endoskope für die humanmedizinische Diagnostik entwickelt. Zahlreiche Kamerahersteller boten modifizierte Modelle für den Anschluss an Endoskopen bzw. die Verwendung mit Endoskopen an. Mit dem Beginn der Praktica L-Reihe (ab 1969) wurden entsprechende Kameras für die Endoskopie auch vom Kamerahersteller VEB Pentacon in Dresden entwickelt. Zuvor hatte bereits die Dresdner Firma Ihagee Anschlusskapseln zur Verwendung ihrer Exakta als Endoskopkamera auf dem Markt. Die speziellen Praktica-Endoskopkameras wurden auf der Basis der Praktica L, ohne Innenlichtmessung gefertigt. Die Praktica-typische Innenlichtmessung (mittenbetonte Integralmessung) hätte bei dem kreisrunden endoskopischen Bild zu einer Fehlinterpretation der Belichtungswerte geführt. In der Kamera war eine von MLW (VEB Kombinat Medizin-, Labor- und Wägetechnik Leipzig) gefertigte Spezialbildfeldlinse eingebaut, die auf das runde Bild abgestimmt war. Die MLW-Endoskopkapsel wurde an Stelle eines Objektivs in die Kamera eingeschraubt (Anschluss M42x1). Aus der Endoskopkapsel ragte ein etwa 30-40cm langer abnehmbarer starrer Endoskopschaft heraus, der zur Einführung in die entsprechenden Hohlräume gedacht war. In dem Schaft waren zwei Kanäle vorhanden. Ein Kanal leitete die Bildinformationen des zu untersuchenden Objektes durch ein Linsensystem zur Kamera. Das für die Untersuchung notwendige Licht der externen Blitz-/Beleuchtungsanlage wurde mittels Lichtleitkabel in den anderen Kanal eingespeist. Die Lichtanlage war durch dieses System räumlich und elektrisch vom Endoskop getrennt. Die Fokussierung des optischen Systems erfolgte an der Endoskopkapsel. Im Laufe der Zeit wurden die serienmäßigen Praktica-Modelle geringfügig weiterentwickelt. Diese Änderungen (Belederung, Gestaltung der Bedienelemente) finden sich an den Endoskopkameras wieder und dienen zur zeitlichen Einordnung dieser Spezialanfertigungen in die entsprechende Praktica-Generation. An Hand der Seriennummern fällt eine Kategorisierung meist schwer, da auch innerhalb einer Generation starke Schwankungen der Nummernkreise auftreten können. Häufig ist auch die Verwendung bestimmter Namensschilder nicht als Unterscheidungsmerkmal geeignet, da diese nicht immer chronologisch verwendet wurden, es sind auch unbezeichnete Kameras zu finden. Die beste Klassifizierung der Endoskopie-Praktica-Varianten lässt sich herleiten, wenn man von den Gestaltungsunterschieden der jeweiligen Serienkamera-Generationen ausgeht. |
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Praktica L-Endoskopie (links #827022 3. Praktica-Generation; rechts #160833 2. Praktica-Generation) |
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Praktica L 3-Endo Versionen mit silbernem und mit blauem Schild (links #028515 4. Praktica-Generation; rechts #853367 4. Praktica-Generation spät; mit Zeitenknopf aus Kunststoff) |
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Eine Auswahl bekannter Praktica Endoskop-Kameras: |
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Wenn es auch auf den ersten Blick anders erscheint, auch die folgende Kamera ist eine Pentacon-Endoskopkamera. Die Exakta RTL1000 wurde von Pentacon in den Jahren 1969-1973 gebaut. Es handelt sich hier nicht um eine Exakta des Ihagee-Kamerawerkes, sondern eigentlich um eine modifizierte Praktica L mit Stahllamellenschlitzverschluss, Wechselsuchersystem und Exakta-Bajonettanschluss mit Blendeninnenauslösung. Aus dieser Kamera wurde später die Praktica VLC (1974) mit komfortabler Innenlichtmessung entwickelt. Für die RTL waren auch passende MLW-Endoskopkapseln und austauschbare Spezialbildfeldinsen erhältlich. Während die Praktica-Endoskopkameras durch ihre fest verbaute Endoskopie-Einstellscheibe/Bildfeldlinse nur für endoskopische Aufnahmen geeignet waren, konnte die Exakta RTL1000 durch ihr Wechselsuchersystem sowohl für normale als auch für endoskopische Fotografie verwendet werden. |
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Exakta RTL1000 mit MLW-Endoskopzubehör |
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Verschiedene westliche Endoskopkapseln, wie z. B. die Geräte der Firma Richard Wolf GmbH in Knittlingen, waren an bestimmten DDR-Kameramodellen verwendbar. Hier gab es unter anderem Modelle für M42-Kameras und für das Exakta-Bajonett. Im Gegensatz zu den speziellen Praktica-Endoskopkameras, waren die Apparate, die mit diesen Endoskopen verwendet wurden, in der Regel Standardausführungen für normale Fotografie. Die Anschlussmaße des Endoskopschaftes an die Endoskopanschlusskapsel waren einheitlich, so dass sowohl die Endoskope von MLW als auch die von Wolf und viele andere genutzt werden konnten. |
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Ältere Systeme für die endoskopische Fotografie Bereits in den 1950-er Jahren existierten verschiedene endoskopische Systeme zum Anschluss an Kleinbildkameras. Sowohl die Dresdner Ihagee Kamerawerk AG i.V. als auch der VEB Kamera-Werke Niedersedlitz boten Zusatzgeräte für die Systemkameras Exakta-Varex bzw. Praktina an. Hierbei gab es deutliche Unterschiede zur oben beschriebenen Endoskopie mit Praktica-Kameras. Zum einen wurden die Endoskope mittels einer Endoskopkapsel nicht direkt an die Kamera, sondern an das Filtergewinde des Kameraobjektivs angeschlossen. Die Kapsel musste also für das entsprechende Objektiv speziell angefertigt werden. Zum anderen wurde die notwendige Beleuchtung direkt an der Spitze des Endoskopschaftes realisiert. Hierfür kam zum Beispiel bei der Exakta Varex der Ihagee ein 12V-Lämpchen zum Einsatz, das mit einem zugehörigen Überspannungsschaltgerät kurzzeitig mit 24V belastet wurde, um die entsprechende Helligkeit des Bildes zu erzielen. Der Schaltimpuls kam hier vom X-Kontakt der Kamera. Die spätere Trennung des Licht-/Blitzstromkreises vom Endoskop mittels des genannten Lichtleitkabels stellte eine deutlich sicherere und schonendere Methode der endoskopischen Beleuchtung dar. |
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Praktina IIA mit Endoskopzwischenstück und Endoskop, Quelle: Prospekt des VEB Kamera-Werke Niedersedlitz |
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Exakta Varex mit Endoskopkapsel, Endoskop und angeschlossenen Kabeln zum Überspannungsschaltgerät, Quelle: Prospekt des Ihagee Kamerawerk AG i. V. |
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Exakta Varex IIb mit Endoskopkapsel, Endoskop und angeschlossenen Kabeln zum Überspannungsschaltgerät, Quelle: Prospekt des Ihagee Kamerawerk AG i. V. |
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Ausgewählte PhotoDeal-Artikel mit Bezug zur Dresdner Fotoindustrie wurden hier zusammengestellt. |
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Ein Gesamtinhaltsverzeichnis aller PhotoDeal-Ausgaben mit Stichworten für eine Volltextsuche finden Sie hier. |
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