Exa-Kameras aus Dresden
www.dresdner-kameras.de

 

Teile des folgenden Abschnittes sind im Downloadbereich als pdf-Datei verfügbar.

Auf dieser Seite wird vorwiegend auf Kameras aus der Serien-Produktion eingegangen.
Interessante Prototypen, Vorserienmodelle und Umbauten werden im Abschnitt Prototypen vorgestellt.

Exa-0-Modellreihe

Exa Varex (Prototyp/Handmodell 1950)

Exa Varex (Prototyp/Handmodell 1950)

Ihagee-Logo 1942-1968

Ihagee-Logo 1942-1968

Original-Exa/Exakta-Logo ab Mitte der 60-er Jahre

Original-Exa/Exakta-Logo ab Mitte der 60-er Jahre

Die Entwicklung der Exa begann 1950 im Ihagee Kamerawerk unter der Verantwortung von Willy Teubner. Es sollte eine Spiegelreflexkamera auf den Markt gebracht werden, die billiger als die Exakta sein und dennoch von dem umfangreichen Exakta-Programm der Ihagee profitieren konnte. Die Exa besaß einen Klappverschluss, bei dem der Reflexspiegel die Rolle des ersten “Verschlussvorhanges” innehatte. Die Einfachheit des Verschlusses bedingte die Beschränkung der Belichtungszeitenreihe auf 1/150, 1/100, 1/50, 1/25 und B. Der Vakublitzanschluss der Exakta wurde beibehalten, ebenso die wechselbaren Suchereinsätze. Für die einfache Spiegelreflexkamera standen relativ hochwertige Wechseloptiken (Zeiss-Tessar u. ä.) zur Verfügung. Es konnten dabei die meisten Objektive mit Exakta-Bajonett bis zur Brennweite 100 mm verwendet werden. Die ersten Exas besaßen noch eine Gravierung 1/250s (diese Zeit wurde jedoch nicht erreicht) und eine horizontal gerippte Kamerabelederung. Später wurde als kürzeste Belichtungszeit 1/150s angegeben.
Umstritten ist das Vorhandensein einer echten Serie der Exa Varex. Bisher sind lediglich Prototypen aufgetaucht, deshalb sind hier Zweifel angebracht.
Die Serienproduktion der Exa begann 1951. Im Jahr 1952 wurden die bisherigen Blitzanschlüsse V und E als M und X bezeichnet sowie der bisherige schwarze Bajonettring aus Aluminium durch ein verchromtes Messingbajonett ersetzt. Etwa 1953 erhielt zunächst der Auslöser eine klappbare Auslösesperre und es wurden später genormte, schwarze Blitzbuchsen eingebaut.

Werbeanzeige in der Zeitschrift "Die Fotografie" 1953

Werbeanzeige in der Zeitschrift "Die Fotografie" 1953

Exa mit Belichtungszeit 1/250s (1951) Exa #215223 mit Trioplan 2,9/50; horizontal gerippte Belederung und Blitzbuchsenpaare M/X (1952)

Exa mit Belichtungszeit 1/250s (1951)

Exa #215223 mit Trioplan 2,9/50; horizontal gerippte Belederung und Blitzbuchsenpaare M/X (1952)

Exa #234318 mit Tessar 3,5/50; Übergangsvariante mit alten Blitzbuchsenpaaren M/X und sichelförmiger Auslösesperre (1953) Exa #242553 mit E. Ludwig Meritar 2,9/50; schwarze genormte Blitzbuchsen M/X (1953)

Exa #234318 mit Tessar 3,5/50; Übergangsvariante mit alten Blitzbuchsenpaaren M/X und sichelförmiger Auslösesperre (1953)

Exa #242553 mit E. Ludwig Meritar 2,9/50; schwarze genormte Blitzbuchsen M/X (1953)

Ab Seriennummer 245000 wurde die Exa-Produktion im Jahr 1954 als Lizenz vom VEB Rheinmetall in Sömmerda/Thüringen durchgeführt. Zum einen wurde dieser Schritt mit unzureichenden Produktionskapazitäten in Dresden begründet, zum anderen sollten in Sömmerda aber auch neue Fertigungstechnologien entwickelt werden. Diese Kameras werden als System-Exa bezeichnet. Die Seriennummern liegen etwa bei 245000 bis 275000. Der Hersteller Rheinmetall gibt die Produktionsstückzahl mit etwa 21000 Kameras, Richard Hummel mit etwa 8000 Stück an. Die 21000 System-Exa erscheinen etwas hoch, da auf Grund von andauernden kleinen Konstruktionsänderungen, stark wechselnder Qualität und damit hohem Reklamationsanteil keine zügige und langfristige Produktion gewährleistet werden konnte. Alle Kameras waren im Übrigen nur für den DDR-Inlandsmarkt vorgesehen. Bereits 1955 wurde die Fertigung wieder eingestellt.
Die Kamera ist heute zumindest in Deutschland recht häufig zu finden und man kann von einer ungefähren Stückzahl von wesentlich mehr als 15000 aber maximal 21000 Kameras ausgehen. Kennzeichnend für die System-Exa ist ein Mix unterschiedlichster und ständig wechselnder Merkmale. So finden wir Kameras mit verschiedenen Innengehäusen, Auslösesperren, Blitzbuchsen, Belederungen, Innenlackierungen und Qualitätszeichen. Der in Druckschriften gezeigte Prismeneinsatz mit “Rheinmetall”-Gravur ist im Gegensatz zum “Rheinmetall”-Lichtschacht bisher noch nie aufgetaucht und vermutlich nicht existent.
Obwohl die üblicherweise schwarzen Blitzbuchsen mit M und X graviert waren, existieren auch Kameras (#247117, #250742, #254861 und #263545) mit verchromten Buchsen und abweichender Synchronisationsbezeichnung F und X sowie fehlender VEB-Gravur. Diese Kameras tauchen im gesamten Seriennummernbereich der System-Exa auf. Es könnte sich um Apparate handeln, die bei Serviceeinsendung auf die damals inzwischen übliche Synchronisationsbezeichnung FX umgerüstet (modernisiert) wurden. Hierzu existierten offenbar spezielle neue Frontplatten mit glänzender Verchromung, F-X Gravur und anderer Schreibung des ö im Wort Sömmerda.

System-Exa #265292 mit Meyer Trioplan 2,9/50

System-Exa #265292 mit Meyer Trioplan 2,9/50

System-Exa #265292 mit Meyer Trioplan 2,9/50
System-Exa #254861 mit Tessar 2,8/50 und Chrom-Blitzbuchsen mit Gravur F und X

System-Exa #254861 mit Tessar 2,8/50 und Chrom-Blitzbuchsen mit Gravur F und X

System-Exa #254861 mit Tessar 2,8/50 und Chrom-Blitzbuchsen mit Gravur F und X
Lichtschacht der System-Exa mit Gravur “Rheinmetall” System-Exa mit Ledertasche und Originalkarton

Lichtschacht der System-Exa mit Gravur “Rheinmetall”

System-Exa mit Ledertasche und Originalkarton

System-Exa Bedienungsanleitung

System-Exa Bedienungsanleitung

Ab Mitte 1955 (Seriennummer 400000) erfolgte die Produktion auf Grund der anhaltenden Probleme in Sömmerda wieder allein in Dresden.
Kennzeichnend für diese Serie ist die glänzendere Verchromung des Gehäuses und die genormten Blitzbuchsen aus verchromten Messing. Etwa ab 1956 wurde eine herausziehbare Spindel zur Abnahme der Rückwand eingebaut.  

Exa #458307 mit E. Ludwig Meritar 2,9/50 (1955) Exa #516127 von 1959 komplett mit Originalverpackung, Gerätepass, Garantieschein und Bedienungsanleitung

Exa #458307 mit E. Ludwig Meritar 2,9/50 (1955)

Exa #516127 von 1959 komplett mit Originalverpackung, Gerätepass, Garantieschein und Bedienungsanleitung

Gerätepass zur Exa #516127 von 1959

Gerätepass zur Exa #516127 von 1959

Garantieschein zur Exa #516127 von 1959

Garantieschein zur Exa #516127 von 1959

Analog zur Exakta existiert eine Exa-Variante von 1959 mit geprägtem Schriftzug, die oft fälschlich als Jubiläumsexa bezeichnet wird. Bei diesen Kameras gibt es allerdings Überschneidungen im Bereich der Seriennummern 528000 bis 531000 zwischen der gravierten und der geprägten Version.

Exa #557718 mit Meyer Primagon 4,5/35; Frontplatte geprägt (1960)

Exa #557718 mit Meyer Primagon 4,5/35 und mit geprägter Frontplatte (1960). Offenbar nach einem Gravierfehler wurde die Nummer der abgebildeten Exa im Ihagee-Werk wieder ausgeschliffen und in die entstandene Fläche neu graviert.

Das von Ende 1960 bis Mitte 1962 gefertigte Modell 1961 besaß eine neue Frontplatte mit eingeklebtem schwarzen Exa-Schild (in Schreibschrift), sowie veränderte Suchereinsätze. Lichtschacht und Prismeneinsatz waren zunächst mit dünnen schwarzen Aluminiumstücken beklebt, die im zentralen Teil mit hellen Streifen verziert waren. Noch im Jahr 1961 wurden die Aluminiumbezüge am Prismeneinsatz durch drei Lederstücke und am Lichtschacht durch ein Lederstück ersetzt.

Exa Modell 1961 #575962 mit Tessar 2,8/50 Exa Modell 1961 #575962 und Prismeneinsatz mit Streifenmuster #209986

Exa Modell 1961 #575962 mit Tessar 2,8/50

Exa Modell 1961 #575962 und Prismeneinsatz mit Streifenmuster #209986

Exa Modell 1961 mit Lichtschacht und Prismeneinsatz mit Streifenmuster

Exa Modell 1961 mit Lichtschacht und Prismeneinsatz mit Streifenmuster

Etwa 265600 Exa-Kameras der ersten Generation (alle oben genannten Varianten inkl. System Exa) wurden insgesamt ausgeliefert. Diese Generation wird oftmals auch als “Exa Original” oder “Exa 0” bezeichnet.

Vergleichstabelle Exa-Klassifizierungen
 

Exa Varex (1950)
kein Seriennummernbereich 
nur Prototypen 2)

Klassifizierung nach

kennzeichnende Merkmale

EC

A&R
(2003)

Hummel
(1995)

Wichmann
(1995)

Wrotniak
 

-

1

038

-

*1.0.1

Gravur "Exa Varex", ein doppelpoliges Blitzbuchsenpaar

-

2

039

-

*1.0.2

Gravur "Exa Varex", zwei doppelpolige Blitzbuchsenpaare V und E

Exa (0) (1951-1962)
Seriennummernbereich: 200000-621000  1)
ca. 265600 Stück (davon 8000 System Exa)  1)

311

1.1

040

1A

*1.1.1

Gravur "Exa", schnellste Zeit 1/250s, Bajonett schwarz lackiert, Blitzbuchsen V und E, gestreifter Bezug

311

1.2

041

1B

*1.1.2.bvs

Gravur "Exa", schnellste Zeit 1/150s, Bajonett schwarz lackiert, Blitzbuchsen V und E, gestreifter Bezug

311

1.3

042

-

*1.1.2.bms

Gravur "Exa", schnellste Zeit 1/150s, Bajonett schwarz lackiert, Blitzbuchsen M und X, gestreifter Bezug

311

1.4

043

1C

*1.1.2.cms

Gravur "Exa", schnellste Zeit 1/150s, Bajonett verchromt, Blitzbuchsen M und X, gestreifter Bezug

311

1.5

-

1D

*1.1.2.cmw

Gravur "Exa", schnellste Zeit 1/150s, Bajonett verchromt, Blitzbuchsen M und X, lederartig genarbter Bezug

311

**)

-

1D

-

Gravur "Exa", schnellste Zeit 1/150s, Bajonett verchromt, Blitzbuchsen M und X, lederartig genarbter Bezug, mit sichelförmiger Auslösesperre

311

2

045

2

*1.2

zwei schwarze Koax-Blitzbuchsen M und X, sichelförmige Auslösesperre

312

3

046

3

*1.3

Gravur "System Exa Rheinmetall", zahlreiche Varianten

311

***)

-

-

-

Gravur "Exa", verchromte Blitzbuchsen M und X, halbmondförmige Auslösesperre

311

4.1

-

4

*1.4

Gravur "Exa", verchromte Blitzbuchsen F und X, halbmondförmige Auslösesperre

311

4.2

047

4

*1.5.1

Gravur "Exa", verchromte Blitzbuchsen F und X, halbmondförmige Auslösesperre, Stift zur Abnahme der Rückwand

313

5

048

5

*1.5.2

"Exa" in Frontplatte geprägt

314

6

050

6

*1.6

schwarzes Metallschild "Exa" in Schreibschrift auf neuer Frontplatte

Bem.:

2) die Exa Varex existieren nur als Prototypen (weniger als 5 Stück), eine von Richard Hummel angegebene Serienproduktion ist umstritten und sehr unwahrscheinlich

**) Bei dieser Kamera handelt es sich um eine Übergangsvariante von A&R-Version 1.5 auf Version 2. Es existieren mehrere Kameras im Seriennummernbereich von 231XXX bis 234XXX. Diese Version ist bei A&R, Hummel und Wrotniak nicht aufgeführt. Kennzeichnend sind die zwei alten Blitzbuchsenpaare und die sichelförmige Auslösesperre.

***) zu Beginn der A&R-Version 4 waren die Koax-Blitzbuchsen noch mit M und X bezeichnet
 

Quellen.:

1) Seriennummern z. T. aus A&R (2003), Produktionszahlen aus Hummel (1995) gerundet

EC: ältere Klassifizierung des Exakta-Circle (www.exaktacircle.org), die die Kameras nach Hauptmerkmalen unterscheidet

A&R (2003): Aguila, Clement; Rouah, Michel: Exakta Collection 1933-1987. DDP-Image-Editions Saint Amans Soult 2003, ISBN 2-9519891-0-5

Hummel (1995): Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1

Wichmann (1995): Wichmann, Klaus: EXAKTA - Von der Kine-Exakta bis zur Elbaflex. Lindemanns Verlag 1995, ISBN 3-89506-129-8

Wrotniak: (www.wrotniak.net) eine weitere, aber sehr logische, schlüssige Klassifizierung

Exa I-Modellreihe

Die Exa I (1962-1964, ca. 53900 Stück) bekam ein verändertes Gehäuse, parallel dazu wurde ein neues Modell Exa IIa mit gleichen Gehäuseteilen gefertigt. An der Frontseite der Kamera war ein schwarzes Metallschild “EXA I” (in Druckbuchstaben) aufgeklebt und statt des bisherigen Hebels war ein Einstellrad für die Belichtungszeiten (jetzt B, 1/30, 1/60, 1/125, 1/175) angebracht. Erst im Laufe der Produktion (etwa 1964) erhielten die Gehäuse Trageösen. Die Version mit Ösen ist deutlich seltener zu finden als die erste Version der Exa I.

Exa I #137050 mit Domiplan 2,8/50; ohne Trageösen (1963) Exa I #000083 mit Tessar 2,8/50; mit Trageösen (Nullserienkamera)

Exa I #137050 mit Domiplan 2,8/50; ohne Trageösen (1963)

Exa I #000083 mit Tessar 2,8/50; mit Trageösen (Nullserienkamera)

Exa I - Vergleich Entriegelung der Rückwand an Bodenplatte mit A-Z-Gravur bzw. mit rotem Punkt Exa I - Vergleich Verriegelung der Rückwand mit zwei abgerundeten Schließblechen bzw. zwei Nietbolzen

Exa I - Vergleich Entriegelung der Rückwand an Bodenplatte mit A-Z-Gravur bzw. mit rotem Punkt

Exa I - Vergleich Verriegelung der Rückwand mit zwei abgerundeten Schließblechen bzw. zwei Nietbolzen

Exa I - Vergleich Spulengegenlager Scheibe bzw. Sicke

Exa I - Vergleich Spulengegenlager Scheibe bzw. Sicke

Vergleichstabelle Exa-I-Klassifizierungen
 

Exa I (1962-1964)
Seriennummernbereich: 120000-174000  1)
ca. 53900 Stück  1)

Klassifizierung nach

kennzeichnende Merkmale

EC

A&R
(2003)

Hummel
(1995)

Wichmann
(1995)

Wrotniak
 

321

1.1

051  **)

1A

*2.1.z

Frontschild "Exa I", neues Gehäuse mit anschiebbarer Rückwand, ohne Trageösen, A-Z-Gravur außen an Rückwandentriegelung, 2 abgerundete Schließbleche am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

321

1.1

051

1B

*2.1.z

Frontschild "Exa I", neues Gehäuse mit anschiebbarer Rückwand, ohne Trageösen, A-Z-Gravur außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

321

1.2

051

-

*2.1.d

Frontschild "Exa I", neues Gehäuse mit anschiebbarer Rückwand, ohne Trageösen, roter Punkt außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

322

2

053

2A

*2.2

Frontschild "Exa I", neues Gehäuse mit anschiebbarer Rückwand, mit Trageösen, roter Punkt außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

322

2

053

2B

*2.2

Frontschild "Exa I", neues Gehäuse mit anschiebbarer Rückwand, mit Trageösen, roter Punkt außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 halbrunde Sicken als Spulengegenlager

Bem.:

**) Von dieser Kamera existiert die “Elbina I” als Prototyp einer geplanten Export-Exa-I.
 

Quellen:

1) Seriennummern z. T. aus A&R (2003), Produktionszahlen aus Hummel (1995) gerundet

EC: ältere Klassifizierung des Exakta-Circle (www.exaktacircle.org), die die Kameras nach Hauptmerkmalen unterscheidet

A&R (2003): Aguila, Clement; Rouah, Michel: Exakta Collection 1933-1987. DDP-Image-Editions Saint Amans Soult 2003, ISBN 2-9519891-0-5

Hummel (1995): Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1

Wichmann (1995): Wichmann, Klaus: EXAKTA - Von der Kine-Exakta bis zur Elbaflex. Lindemanns Verlag 1995, ISBN 3-89506-129-8

Wrotniak: (www.wrotniak.net) eine weitere, aber sehr logische, schlüssige Klassifizierung

Im Herbst 1964 erschien die Exa Ia (bzw. VX 100). Der Filmtransport wurde verbessert, die Kamera erhielt den längst üblichen Schnellspannhebel (bisher nur ein Transportrad). Es wurden etwa 359000 Stück produziert. Da im Jahr 1967 der Ihagee-Prismeneinsatz verändert wurde, ist bei älteren Apparaten der Einsatz mit einer dreigeteilten Belederung und etwas anderer Bauform üblich. Für spätere Kameras war das abgebildete Prisma mit einteiliger Belederung erhältlich. Während der Produktionszeit der Exa Ia erfolgte die Übernahme der Ihagee durch Pentacon (1968-1970). Diese Tatsache erklärt das Vorhandensein unterschiedlicher Gravuren der Gehäuseoberseite (“Ihagee Dresden”, Pentacon-/Ernemann-Turm, “aus DRESDEN” oder später der Aufdruck “DRESDEN”).

Exa Ia #204173 mit Tessar 2,8/50; mit graviertem Filmempfindlichkeitsring Exa Ia #204173; mit graviertem Filmempfindlichkeitsring

Exa Ia #204173 mit Tessar 2,8/50; mit graviertem Filmempfindlichkeitsring

Exa Ia #204173; mit graviertem Filmempfindlichkeitsring

Exa Ia #346772 mit Tessar 2,8/50; Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar Exa Ia #500297 mit Meyer Domiplan 2,8/50; Funktionsmodell

Exa Ia #346772 mit Tessar 2,8/50; Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar

Exa Ia #500297 mit Meyer Domiplan 2,8/50; Funktionsmodell

Exa Ia #326512 mit E. Ludwig Meritar 2,9/50

VX 100 #326512 mit E. Ludwig Meritar 2,9/50

Exa Ia #294900 mit Deckkappengravur “Ihagee Dresden” Exa Ia #395079 mit Deckkappengravur des Pentacon-/Ernemann-Turms

Exa Ia #294900 mit Deckkappengravur “Ihagee Dresden”

Exa Ia #395079 mit Deckkappengravur des Pentacon-/Ernemann-Turms

Exa Ia #511796 mit Deckkappengravur “aus DRESDEN” Exa Ia #546531 mit Deckkappenaufdruck “DRESDEN”

Exa Ia #511796 mit Deckkappengravur “aus DRESDEN”

Exa Ia #546531 mit Deckkappenaufdruck “DRESDEN”

Es existieren einige Exa-Ia-Kameras mit der Rückspulkurbel und dem glatten Aufzugshebel der Exa 1b. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eine geringe Stückzahl von 1b-Gehäusen (im Bereich der Seriennummern um 659000), die mit Bajonett und Exa-Ia-Schild ausgerüstet worden sind und bei denen die Auslösewippe für die Blendeninnenauslösung weggelassen wurde. Ein Grund für diese Produktion könnte die Nachfrage von Exakta-Besitzern sein, die die Anschaffung einer Zweitkamera mit Bajonett planten. Diese Kameras sind sehr selten. Die Theorie, dass es sich dabei nicht um nachträgliche Service-Umbauten handelt, lässt sich dadurch erhärten, dass es zu diesem Modell eine Nullserie gegeben hat. Eine dieser Kameras ist unten abgebildet. Sie hat die Seriennummer 000098 und weist die oben genannten Merkmale auf.

Exa Ia #000098; Nullserienkamera mit Bedienelementen wie bei der Exa 1b Exa Ia #000098; Nullserienkamera mit Bedienelementen wie bei der Exa 1b

Exa Ia #000098; Nullserienkamera mit Bedienelementen wie bei der Exa 1b

Vergleichstabelle Exa-Ia-Klassifizierungen
 

Exa Ia, VX 100 (1964-1977) **)
Seriennummernbereich: 200000-560000  1)
ca. 359000 Stück  1)

Klassifizierung nach

kennzeichnende Merkmale

EC

A&R
(2003)

Hummel
(1995)

Wichmann
(1995)

Wrotniak
 

331

1

054

1A

*3.1

Frontschild "Exa Ia", mit Schnellspannhebel, Filmmerkring mit auf Oberseite gravierten Filmempfindlichkeiten

331

2.1

055

1B bzw. 1C bzw. 2

*3.2.i

Frontschild "Exa Ia", mit Schnellspannhebel, Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar, Deckkappengravur "Ihagee Dresden"

-

2.2

055

2

*3.2.p

Frontschild "Exa Ia", mit Schnellspannhebel, Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar, Deckkappengravur Pentacon-Logo Ernemannturm

332

2.3

055

2

*3.2.a

Frontschild "Exa Ia", mit Schnellspannhebel, Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar, Deckkappengravur "aus DRESDEN"

-

2.4

055

2

*3.2.n

Frontschild "Exa Ia", mit Schnellspannhebel, Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar, ohne Deckkappengravur

-

2.5

055

2

*3.2.d

Frontschild "Exa Ia", mit Schnellspannhebel, Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar, schwarzer Aufduck "DRESDEN"

-

3

058

2

*3.2.v

Frontschild "VX 100", mit Schnellspannhebel, Filmmerkscheibe mit gedruckten Empfindlichkeiten, im Fenster ablesbar

Exa Ia / 1b Übergangsvariante ***)
Seriennummernbereich: 658900-659150, auch Nr. einer Nullserie: 000098 
geringe Stückzahlen 

-

-

-

3

-

Frontschild "Exa Ia", mit Schnellspannhebel der Exa 1b, Rückspulkurbel der Exa 1b, Seriennummernbereich der Exa 1b, Parallelfertigung zur Exa 1b aber mit Exakta-Bajonettanschluss

Bem.:

**) eine Serienproduktion von “Elbaflex 175” und “Exakta 100” hat nicht stattgefunden, es existieren lediglich Prototypen im Museum. Diese Namensvarianten waren für Exa-Ia-Exportkameras vorgesehen, kamen aber nicht zur Anwendung.

***) wenige Kameras wurden mit Bajonettanschluss der Exa Ia und Bedienelementen der Exa 1b ausgerüstet, die Produktion erfolgte während der Fertigungszeit der Exa 1b. Diese Version wird von A&R, Hummel und Wrotniak nicht angegeben
 

Quellen:

1) Seriennummern z. T. aus A&R (2003), Produktionszahlen aus Hummel (1995) gerundet

EC: ältere Klassifizierung des Exakta-Circle (www.exaktacircle.org), die die Kameras nach Hauptmerkmalen unterscheidet

A&R (2003): Aguila, Clement; Rouah, Michel: Exakta Collection 1933-1987. DDP-Image-Editions Saint Amans Soult 2003, ISBN 2-9519891-0-5

Hummel (1995): Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1

Wichmann (1995): Wichmann, Klaus: EXAKTA - Von der Kine-Exakta bis zur Elbaflex. Lindemanns Verlag 1995, ISBN 3-89506-129-8

Wrotniak: (www.wrotniak.net) eine weitere, aber sehr logische, schlüssige Klassifizierung

Pentacon brachte 1977 die Exa 1b auf den Markt. Äußerlich der Ia ähnlich, erhielt dieses Modell den M42-Gewindeanschluss mit Blendeninnenauslösung und die Filmrückspulkurbel der Praktica L. Der üblicherweise silberne M42-Anschraubring konnte bei Nullserienkameras auch schwarz eloxiert sein. Diese Vorserienkameras trugen teilweise abweichende Gravuren der Deckkappe (z. B. die von der Exa Ia bekannte Gravur „aus DRESDEN“. Bei frühen Serienkameras befand sich auf der Deckkappenoberseite noch ein schwarzer „DRESDEN“-Aufdruck, der im Laufe der Produktion entfiel. Von den 286100 Stück gab es Varianten mit verchromter oder später schwarzer Frontplatte.
Im Jahr 1982 wurden etwa 1200 Stück der Exa 1b in die Bundesrepublik exportiert, diese Kameras (Seriennummern im Bereich 765XXX bis 769XXX) sind mit einem Beroflex-Garantie-Aufkleber gekennzeichnet, der eine Kodierung des Verkaufsbüros und des Vertriebsjahres enthält: (erste Zahl - Verkaufsbüro: 10 = Berlin, 20 = Hamburg, 30 = Bad Kissingen, 40 = Minden, 50 = Köln, 60 = Bergen-Enkheim, 80 = München; zweite Zahl - Vertriebsjahr: 470 = 1974, 570 = 1975, 670 = 1976, 770 = 1977, 780 = 1978, 790 = 1979, 800 = 1980, 810 = 1981, 820 = 1982, 830 = 1983, 840 = 1984, 850 = 1985, 860 = 1986, 870 = 1987, 880 = 1988, 890 = 1989, 900 = 1990).
Ab 1983 wurde die Exa-Produktion in das Certo-Kamerawerk Dresden-Zschachwitz verlagert. Dies wird an der Seriennummer mit vorangestelltem C sichtbar (etwa ab C 831000). Hier erschien auch die abgebildete, etwas seltenere Variante mit schwarzem Gehäuseoberteil (Ser.-Nr. C 886063).

Für den Sammler gibt es damit von der Exa 1b mindestens folgende sechs Varianten:

  • Frontplatte verchromt, Ziffern der Seriennummer 2 mm hoch, Aufdruck “Dresden” auf der Deckkappe
  • Frontplatte verchromt, Ziffern der Seriennummer 2 mm hoch, ohne Aufdruck
  • Frontplatte verchromt, Ziffern der Seriennummer 3 mm hoch (auch Version mit Beroflex-Garantie-Siegel)
  • Frontplatte schwarz, Seriennummer ohne C
  • Frontplatte schwarz, Seriennummer mit C
  • zusätzlich schwarzes Gehäuseoberteil

Bei den beiden letztgenannten Varianten kann zusätzlich noch die fein geriefte Belederung der Exa 1c verwendet worden sein (siehe Abb. und Text unten). 

Exa 1b #000547; Nullserienkamera mit schwarz eloxiertem M42-Anschraubring und Gravur “aus DRESDEN” Exa 1b #000547; Nullserienkamera mit schwarz eloxiertem M42-Anschraubring und Gravur “aus DRESDEN”

Exa 1b #000547; Nullserienkamera mit schwarz eloxiertem M42-Anschraubring und Gravur “aus DRESDEN”

Exa 1b #000547; Nullserienkamera mit Gravur “aus DRESDEN”

Exa 1b #608288 mit Aufdruck “DRESDEN” Exa 1b #608288 mit Aufdruck “DRESDEN”

Exa 1b #608288 mit Aufdruck “DRESDEN”

Exa 1b #608288 mit Aufdruck “DRESDEN”

Exa 1b #792954 ohne Aufdruck auf der Deckkappe Exa 1b #792954 ohne Aufdruck auf der Deckkappe

Exa 1b #792954 ohne Aufdruck auf der Deckkappe

Exa 1b #792954 ohne Aufdruck auf der Deckkappe

Exa 1b (Exportversion mit Beroflex-Garantie-Siegel, nur 1200 Stück im Jahr 1982) Exa 1b (Exportversion mit Beroflex-Garantie-Siegel, nur 1200 Stück im Jahr 1982)

Exa 1b (Exportversion mit Beroflex-Garantie-Siegel, nur 1200 Stück im Jahr 1982)

Exa 1b #C876880 mit Tessar 2,8/50; mit schwarzer Frontplatte Exa 1b #C886063 (1985) mit Pentacon auto 1,8/50

Exa 1b #C876880 mit Tessar 2,8/50; mit schwarzer Frontplatte

Exa 1b #C886063 (1985)
mit Pentacon auto 1,8/50

Exa 1b #C881998 (1985) Version mit grob genarbter Belederung wie bei Exa Ia und Exa 1b mit verchromter Frontplatte Exa 1b #C886063 (1985) Version mit fein geriefter Belederung wie Exa 1c

Exa 1b #C881998 (1985)
Version mit grob genarbter Belederung wie bei Exa Ia und Exa 1b mit verchromter Frontplatte

Exa 1b #C886063 (1985)
Version mit fein geriefter Belederung wie Exa 1c

Diese voranstehenden Belederungsvarianten sind bei der Exa 1b mit schwarzer Frontplatte (A&R-Version 2, Hummel-Version 060) sowie bei der Exa 1b mit zusätzlich schwarzem Gehäuseoberteil (A&R-Version 3, Hummel-Version 061) zu finden. Offensichtlich erfolgte die Auswahl des Kunstleders ganz nach verfügbarem Material, denn es sind sowohl in niedrigen als auch in höheren Seriennummernbereichen beide Belederungsvarianten zu finden.

Auch innerhalb der Exa 1b-Reihe existierten 18x24mm-Halbformat-Täterlichtbildkameras für Polizeidienststellen. Diese wurden mit einen modifizierten Filmtransport und entsprechend geändertem Zählwerk sowie mit reduziertem Filmfenster und maskiertem Prismensucher ausgerüstet. Ähnliche Modifikationen gab es bereits bei der Exa (0), der Exa (Modell 1961) und der Exa Ia.

Exa 1b #723240 - Halbformatversion 18x24 als Täterlichtbildkamera, hier das maskierte Filmfenster Exa 1b #723240 - Halbformatversion 18x24 als Täterlichtbildkamera, geänderter Filmaufzug und modifiziertes Zählwerk

Exa 1b #723240 - Halbformatversion 18x24 als Täterlichtbildkamera, hier das maskierte Filmfenster

Exa 1b #723240 - Halbformatversion 18x24 als Täterlichtbildkamera, geänderter Filmaufzug und modifiziertes Zählwerk

Als Besonderheit ist auch die (Post-)Exa 1b zu nennen. In den frühen 1980er Jahren wurden Kameras für die Deutsche Post der DDR zur Nutzung in der so genannten Zählerfotografiereinrichtung ZFE2 umgebaut. Die Kameras wurden in einen speziellen rechteckigen Tubus von etwa 40cm Tiefe eingesetzt und dienten der Dokumentation von Fernsprech-Zählerständen (siehe Abbildungen). Folgende Modifikationen sind vorgenommen worden:

  • Filmbühne wurde mit eingeklebten Metallplatten auf das Aufnahmeformat von 24x29mm reduziert (bei unveränderter Filmtransportmechanik).
  • Belichtungszeitenrad wurde in Stellung B fixiert.
  • Optik (Pentacon auto 2,8/29mm) wurde mit zwei Metallringen fest auf Blende 22 und Entfernungseinstellung 0,4m eingestellt.
  • Zur Befestigung der Kamera im Tubus, der mit zwei seitlich angebrachten Blitzröhren ausgestattet war, mussten das Exa-Schild weichen und vier Befestigungsbohrungen in die Frontleisten der Kamera geschnitten werden.

Grundsätzlich ist anzumerken, das der Umbau aus heutiger Sicht recht primitiv und grobschlächtig umgesetzt wurde. Es ging hierbei jedoch weniger um eine hochwertige Umsetzung, sondern um die preiswerte Schaffung eines zuverlässigen Arbeitsmittels.

Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, Aufnahmeformat 24x29 Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, einfache Arretierung der Zeitenscheibe auf B

Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, Aufnahmeformat 24x29

Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, einfache Arretierung der Zeitenscheibe auf B

Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, einfache Arretierung der Einstellringe der Optik (Pentacon auto 2,8/29mm #2514325) Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, Bildbühne auf Aufnahmeformat 24x29 reduziert

Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, einfache Arretierung der Einstellringe der Optik (Pentacon auto 2,8/29mm #2514325)

Exa 1b #753923 - Post-Version für die ZFE2, Bildbühne auf Aufnahmeformat 24x29 reduziert

Exa 1b an ZFE2 ZFE2 - vor Telefonzählern

Exa 1b an ZFE2

ZFE2 vor Telefonzählern

Exa 1c #C040.045 (1986) mit T(essar) 2,8/50

Das letzte Modell der Exa 1-Reihe stellt die Exa 1c dar. Im Jahr 1985 vorgestellt, durch schwarze Kunststoffgehäuseteile und Detailänderungen gekennzeichnet. Die Folge der bisherigen Seriennummern wurde nicht fortgesetzt, sondern bei C 001000 neu begonnen. 103900 Kameras verließen bis 1987 das Certo-Kamerawerk.

Exa 1c #C040045 (1986)
mit Pentacon auto 1,8/50

Im Allgemeinen ist die Exa 1c für den Sammler weniger interessant, da es keine Varianten gibt. Mit etwas Glück lässt sich aber schon die eine oder andere Abweichung von der Serie feststellen. So gibt es Unterschiede bei der Vernietung der Bodenplatte. Statt der üblichen Alu-Nieten mit Rundkopf (rechte Grundplatte # C 043764) gibt es Einzelstücke mit flachen bündig mit der Oberfläche abschließenden Nieten (linke Grundplatte # C 040045). Weiterhin wurden verschiedene Lichtschachteinsätze verwendet. Der linke Lichtschacht wurde zur Exa 1b (schwarz) verkauft, findet sich aber auch bei Exa-1c-Kameras. Etwas später kam der rechts abgebildete Lichtschacht mit deutlich mehr Kunststoffteilen zum Einsatz. Dieser ist eher seltener anzutreffen und wird auch in der Literatur kaum erwähnt.

rechte Grundplatte # C 043764; linke Grundplatte # C 040045

Unterschiede bei der Vernietung der Bodenplatte der Exa 1c: links #C040045, rechts #C043764

verschiedene Lichtschachteinsätze zur Exa 1b (schwarz) und Exa 1c

Vergleichstabelle Exa-1b- und Exa-1c-Klassifizierungen
 

Exa 1b (1977-1985)
Seriennummernbereich: 600000-C890000  1)
ca. 286100 Stück  1) 

Klassifizierung nach

kennzeichnende Merkmale

EC

A&R
(2003)

Hummel
(1995)

Wichmann
(1995)

Wrotniak
 

341

1

059

1A, 1B  **)

*4.1

Frontschild "Exa 1b", M42-Anschluss, Frontplatte chrom

341

***)

060

2 bzw. 3A

*4.2

Frontschild "Exa 1b", M42-Anschluss, Frontplatte schwarzer Kunststoff, zum Teil schon mit C-Seriennummer

341

***)

061

3C

*4.3

Frontschild "Exa 1b", M42-Anschluss, Frontplatte schwarzer Kunststoff, Deckkappe schwarzer Kunststoff, immer mit C-Nr.

341

****)

-

-

*4.4

Bezeichnung "Exa 1b", M42-Anschluss, Frontplatte schwarzer Kunststoff, Deckkappe schwarzer Kunststoff, Bodenplatte schwarzer Kunststoff

Exa 1c (1985-1987)
Seriennummernbereich: C001000-C105000  1)
ca. 103900 Stück  1) 

351

1

062

1

*4.5

Bezeichnung "Exa 1c", M42-Anschluss, Frontplatte schwarzer Kunststoff, Deckkappe schwarzer Kunststoff, Bodenplatte schwarzer Kunststoff

Bem.:

**) Wichmann unterscheidet Variante 1A (Ziffern der Seriennummer 2 mm hoch) und 1B (Ziffern der Seriennummer 3 mm hoch, Übergang etwa bei Nr. 750000). Wenn der “Dresden”- Aufdruck auf der Deckkappe mit berücksichtigt wird, gibt es weitere Varianten im Bereich der Variante 1A (anfangs mit Aufdruck, später ohne Aufdruck).

***) Diese Version ist sowohl mit der bekannten Belederung der Exa Ia und Exa 1b (A&R-Version 1), als auch mit der fein gerieften Belederung der Exa 1c zu finden.

****) Bei der einzigen bekannten Kamera handelt es sich offenbar um einen Umbau, der von A&R für eine eigenständige Version angesehen wird. Es genügt aber, die Originalrückwand mit verchromter Bodenplatte gegen die farblich besser passende Rückwand der Exa 1c auszutauschen und es gäbe die genannte Version 4.
 

Quellen:

1) Seriennummern z. T. aus A&R (2003), Produktionszahlen aus Hummel (1995) gerundet

EC: ältere Klassifizierung des Exakta-Circle (www.exaktacircle.org), die die Kameras nach Hauptmerkmalen unterscheidet

A&R (2003): Aguila, Clement; Rouah, Michel: Exakta Collection 1933-1987. DDP-Image-Editions Saint Amans Soult 2003, ISBN 2-9519891-0-5

Hummel (1995): Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1

Wichmann (1995): Wichmann, Klaus: EXAKTA - Von der Kine-Exakta bis zur Elbaflex. Lindemanns Verlag 1995, ISBN 3-89506-129-8

Wrotniak: (www.wrotniak.net) eine weitere, aber sehr logische, schlüssige Klassifizierung

Exa II-Modellreihe

Der große Niveauunterschied zwischen den Exakta-Kameras und den bestehenden Exa-Varianten erforderte den Bau einer dritten Kamerabaureihe der Ihagee.

Ab 1959 entstand so die Exa II (88700 Stück), die im Gegensatz zur Exa einen Tuchschlitzverschluss mit Zeiten von 1/2 bis 1/250 Sekunden und einen fest eingebauten Prismensucher erhielt. Der Filmtransport erfolgte mittels Schnellspannhebel und die Belichtungszeiten wurden mit einem Rad eingestellt. Die für die Exa typischen Abschattungen der Bildseiten bei der Verwendung langbrennweitiger Objektive wurde durch die neuartige Verschlusskonstruktion verhindert. Der Objektivanschluss wurde mit dem oben genannten Außenbajonett versehen, um die gesamte Öffnung des Kamerabajonetts nutzen zu können. Die abgebildete Exa II (Ser.-Nr. 276085 ist mit dem seltenen Meyer-Domiron 2/50 bestückt, einem guten 6-Linser, der 1960/61 eher zur Exakta Varex IIa als zur Exa II verkauft wurde. 

Meyer Domiron 2/50
Exa II #276085 (1961) mit Meyer Domiron 2/50

Exa II #276085 (1961)

Meyer Domiron 2/50

Vergleichstabelle Exa-II-Klassifizierungen
 

Exa II (1959-1963)
Seriennummernbereich: 200000-290000  1)
ca. 88700 Stück  1)

Klassifizierung nach

kennzeichnende Merkmale

EC

A&R
(2003)

Hummel
(1995)

Wichmann
(1995)

Wrotniak
 

361

1.1

063

1

*5.1.r

Gravur "Exa II", auf Deckkappe Gravur "Ihagee Dresden" mit Rahmen, Rückspulknopf mit umlaufender Rille

361

1.2

063

1

*5.1.n

Gravur "Exa II", auf Deckkappe Gravur "Ihagee Dresden" ohne Rahmen, Rückspulknopf mit umlaufender Rille

361

2

063

2

*5.2

Gravur "Exa II", auf Deckkappe Gravur "Ihagee Dresden" ohne Rahmen, Rückspulknopf ohne umlaufender Rille

Bem.:

 

Quellen:

1) Seriennummern z. T. aus A&R (2003), Produktionszahlen aus Hummel (1995) gerundet

EC: ältere Klassifizierung des Exakta-Circle (www.exaktacircle.org), die die Kameras nach Hauptmerkmalen unterscheidet

A&R (2003): Aguila, Clement; Rouah, Michel: Exakta Collection 1933-1987. DDP-Image-Editions Saint Amans Soult 2003, ISBN 2-9519891-0-5

Hummel (1995): Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1

Wichmann (1995): Wichmann, Klaus: EXAKTA - Von der Kine-Exakta bis zur Elbaflex. Lindemanns Verlag 1995, ISBN 3-89506-129-8

Wrotniak: (www.wrotniak.net) eine weitere, aber sehr logische, schlüssige Klassifizierung

1963 folgte auch die Exa IIa. Die Exa I und die Exa IIa besaßen das gleiche Gehäuse mit komplett abnehmbarer Rückwand. Bei der Exa IIa war jetzt auch eine Rückspulkurbel vorhanden. Etwa ab 1964 wurden die Deckkappen mit Trageösen ausgestattet. Nach R. Hummel wurden 46500 Stück gebaut.

Exa IIa #146735 (1963) mit Pancolar 2/50 Exa IIa #160229 (1964) mit Tessar 2,8/50

Exa IIa #146735 (1963) mit Pancolar 2/50
(ohne Trageösen)

Exa IIa #160229 (1964) mit Tessar 2,8/50
(mit Trageösen)

Exa IIa - Vergleich Entriegelung der Rückwand an Bodenplatte mit A-Z-Gravur bzw. mit rotem Punkt Exa IIa - Vergleich Verriegelung der Rückwand mit zwei abgerundeten Schließblechen bzw. zwei Nietbolzen

Exa IIa - Vergleich Entriegelung der Rückwand an Bodenplatte mit A-Z-Gravur bzw. mit rotem Punkt

Exa IIa - Vergleich Verriegelung der Rückwand mit zwei abgerundeten Schließblechen bzw. zwei Nietbolzen

Exa IIa - Vergleich Spulengegenlager Scheibe bzw. Sicke

Exa IIa - Vergleich Spulengegenlager Scheibe bzw. Sicke

Exa IIb #251237 (1965) mit Tessar 2,8/50

Ein Rückkehr- oder Rapidspiegel war das Merkmal der Exa IIb, die ab 1964 (69700 Stück) hergestellt wurde. In die Exakta VX 1000 wurde dieser erst ab 1967 eingebaut.

Exa IIb #251237 (1965) mit Tessar 2,8/50

Durch Verbesserungen am Schlitzverschluss konnte das Nachfolgemodell Exa 500 (bzw. VX 200, Exakta 500) eine kürzeste Belichtungszeit von 1/500 s erreichen. Für Exporte kamen zeitweilig die Namensvarianten Exakta 500 oder VX 200 zur Anwendung. Von 1966 bis 1969 wurden insgesamt 103000 dieser Kameras in Dresden gefertigt.

Exa 500 #354266 mit Domiplan 2,8/50 Gravuren Exa 500 und Exakta 500

Exa 500 #354266 mit Domiplan 2,8/50

Gravuren Exa 500 und Exakta 500

Exakta 500 #369566 mit Tessar 2,8/50

Exakta 500 #369566 mit Tessar 2,8/50

Exa 500 Schnittdarstellung (Werbeanzeige Ihagee)

Exa 500 Schnittdarstellung
(Werbeanzeige Ihagee)

VX 200 #363194 mit Berolina Weitwinkel 3,5/35 VX 200 #363194, mit überklebter Herstellerbezeichnung auf der Deckkappe

VX 200 #363194 mit Berolina Weitwinkel 3,5/35

VX 200 #363194, mit überklebter Herstellerbezeichnung auf der Deckkappe

Vergleichstabelle Exa-IIa-, Exa-IIb- und Exa-500-Klassifizierungen
 

Exa IIa (1963-1964)
Seriennummernbereich: 140000-190000  1)
ca. 46500 Stück  1)

Klassifizierung nach

kennzeichnende Merkmale

EC

A&R
(2003)

Hummel
(1995)

Wichmann
(1995)

Wrotniak
 

371

1.1

064  **)

1

*6.1.z

Gravur "Exa IIa", ohne Trageösen, A-Z-Gravur außen an Rückwandentriegelung, 2 abgerundete Schließbleche am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

371

1.1

064

1

*6.1.z

Gravur "Exa IIa", ohne Trageösen, A-Z-Gravur außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

371

1.2

064

-

*6.1.d

Gravur "Exa IIa", ohne Trageösen, roter Punkt außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

372

2

067

2A

*6.2

Gravur "Exa IIa", mit Trageösen, roter Punkt außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 runde Scheiben als Spulengegenlager

372

2

067

2B

*6.2

Gravur "Exa IIa", mit Trageösen, roter Punkt außen an Rückwandentriegelung, 2 Nieten am Kameraboden zur Rückwandverriegelung, 2 halbrunde Sicken als Spulengegenlager

Exa IIb (1964-1966)
Seriennummernbereich: 200000-270000  1)
ca. 69700 Stück  1)

381

1

068

1 bzw. 2

*6.3

Gravur "Exa IIb", erstmals Rückschwingspiegel

Exa 500, Exakta 500, VX 200 (1966-1969)
Seriennummernbereich: 280000-386000  1)
ca. 103000 Stück  1)

391

1

069

A

*6.4.n

Gravur "Exa 500"

391

2

070

B bzw. C

*6.4.k

Gravur "Exakta 500"

391

3.1  ***)

071

D

*6.4.v

auf Gehäusefront aufgenieteter Unterrahmen für ein schwarzes eingeklebtes Metallschild " VX 200", Deckkappengravur "Ihagee Dresden" mit Leder überklebt  ***)

391

3.2  ***)

071

E

*6.4.v

auf Gehäusefront direkt aufgeklebtes schwarzes Metallschild " VX 200", Deckkappengravur "Ihagee Dresden" mit Leder überklebt  ***)

Bem.:

**) Von dieser Kamera existiert die “Elbina II” als Prototyp einer geplanten Export-Exa-IIa.

***) Die Deckkappengravur "Ihagee Dresden" war bei dieser Kamera grundsätzlich mit einem vorgefertigten Kunstlederstück überklebt, Diese Verklebung war nicht sehr haltbar, so dass heute oft Kameras mit der VX-200-Bezeichnung ohne Deckkappenleder auftauchen.
 

Quellen:

1) Seriennummern z. T. aus A&R (2003), Produktionszahlen aus Hummel (1995) gerundet

EC: ältere Klassifizierung des Exakta-Circle (www.exaktacircle.org), die die Kameras nach Hauptmerkmalen unterscheidet

A&R (2003): Aguila, Clement; Rouah, Michel: Exakta Collection 1933-1987. DDP-Image-Editions Saint Amans Soult 2003, ISBN 2-9519891-0-5

Hummel (1995): Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1

Wichmann (1995): Wichmann, Klaus: EXAKTA - Von der Kine-Exakta bis zur Elbaflex. Lindemanns Verlag 1995, ISBN 3-89506-129-8

Wrotniak: (www.wrotniak.net) eine weitere, aber sehr logische, schlüssige Klassifizierung

Insgesamt wurden 308.000 Stück der verschiedenen Exa II-Modelle hergestellt. Die Exa/Exa I - Reihe enthielt demgegenüber 1.060.000 gebaute Kameras.

Für weiterführende Informationen gibt es zahlreiche Bücher zum Thema Exa und Exakta (siehe Literatur). Darüber hinaus gibt es im Internet zahlreiche gute Exa- und Exakta-Seiten, davon sind einige unter Links aufgeführt.

Bei einigen der unter Reparaturen etc. angegebenen Adressen können auch die Exas repariert werden.

PhotoDeal - Magazin für Photographica und Fotogeschichte

Hier noch eine persönliche, aber natürlich rein subjektive Empfehlung von Sammler zu Sammler, für das aus meiner Sicht beste deutschsprachige Magazin für Photographica und Fotogeschichte, die PhotoDeal.

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   Stand / Revision: 26.04.2012

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