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Die Spiegel-Contax von Zeiss Ikon Logo

 

Teile des folgenden Abschnittes sind im Downloadbereich als pdf-Datei verfügbar.

Herzlicher Dank gilt Peter Beck (Düsseldorf), Heinz Schrauf (Solingen), Dr. Alexander Schulz (Eppelsheim) und Peter Szadkowski (Rostock) für die Unterstützung mit Text und Bildmaterial.

Zum Inhalt:

1. Die Entwicklung der Syntax

2. Die Entwicklung der Spiegel-Contax

3. Die Normalvarianten der Spiegel-Contax von der Contax S bis zur Pentacon F

4. Die Namensvarianten der Contax-/Pentacon-Modelle für den amerikanischen Markt.

5. weiterführende Literatur

1. Die Entwicklung der Syntax

In den späten 1930-er Jahren begann man bei der Zeiss Ikon AG Dresden mit Planungen zum Bau einer einäugigen Spiegelreflexkamera, um den Erfolgen der bisher unterschätzten Konkurrenten Kine-Exakta und später auch Praktiflex eine eigene Kamera entgegensetzen zu können. Ausgestattet mit vertikalem Metall-Schlitzverschluss, Außenbajonettanschluss der Contax II und geneigt eingebautem Pentaprisma, liefen die ersten Versuche unter dem vorläufigen Namen Syntax. Am 1.9.1941 konnte eine Patentanmeldung vorgenommen werden, aber die Arbeiten wurden während der Kriegsjahre stark behindert. Bei den Bombenangriffen auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 kam es zur Zerstörung der Konstruktions- und Fertigungsräume und mit Ihnen zur Vernichtung fast aller Unterlagen.

Contax I

Contax I

Contax II
Contax II, Innen- und Außenbajonett

Contax II, zahlreiche Merkmale dieser Kamera wurden in die Konstruktion der Syntax einbezogen

Contax II, Innen- und Außenbajonett

2. Die Entwicklung der Spiegel-Contax

Nach dem Krieg begann eine nahezu vollständige Neukonstruktion ohne die Mitarbeiter der bisherigen Syntax-Arbeitsgruppe.
Es wurde ein neues Kameramodell entwickelt, das etwa den Dimensionen der früheren Contax II entsprach und mit horizontal ablaufendem Verschluss und einem neuen Objektivanschluss ausgestattet war. Mit den bereits im September 1946 existenten Contax-S-Kameramustern tauchte erstmals der Anschluss M42x1 in einer Spiegelreflexkamera auf. Die serienmäßige Verwendung erfolgte teilweise in der 1947/48 erschienenen Praktiflex-M42-Version und generell in der ersten Praktica von 1949. Die verantwortlichen Contax-Konstrukteure waren Wilhelm Winzenburg und Walter Hennig.
Bereits 1948 auf der bedeutendsten Mustermesse Nordeuropas, der St.-Eriks-Messe in Stockholm gezeigt, erfolgte die offizielle Vorstellung dieser Spiegel-Contax auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1949. In den Jahren 1949 und 1950 begann bei MECHANIK Zeiss Ikon VEB Dresden die Serienproduktion der Contax S.

3. Die Normalvarianten der Spiegel-Contax von der Contax S bis zur Pentacon F

Die Contax S gilt laut den meisten Quellen als die erste Spiegelreflexkamera der Welt mit fest eingebauten Pentaprismensucher. Es gibt einige Literaturangaben über eine noch frühere Serienproduktion der italienischen Rectaflex. Hier sind leider die Ausstattung (Spiegelsystem wie der Rectaflex-Prototyp von 1947 oder umgestellt auf Prisma?) sowie die Art und Zeiträume der Produktion (Prototypen, Vorserie, Serie) bisher nicht eindeutig belegbar. Welche Kamera wirklich die erste ihrer Art war, ist heute nicht leicht zu überprüfen, hier bleibt noch viel Raum für Forschungsarbeiten. Die ungarische Duflex jedoch, die ebenfalls in dieser Zeit auf den Markt kam, besitzt ein Sucher-Spiegelsystem und kein Sucher-Pentaprisma.
Die Contax nutzte als Objektivanschluss das M42x1-Gewinde und der horizontal ablaufende Tuch-Schlitzverschluss wies einen Belichtungszeitenbereich von 1/1000s bis 1s und B auf. Die Einstellung der Zeiten erfolgte an einem einzigen Zweibereichs-Zeitenknopf (1s bis 1/20s und 1/50s bis 1/1000s). Je nach verwendetem Belichtungszeitenbereich wählte die Kamera automatisch die Blitzsynchronisation X (1/20s bis 1s) oder F (1/50s bis 1/1000s). Während bei frühen Modellen der Blitzanschluss in der Bodenmutter angeordnet war (spezieller Adapter nötig), kam ab 1951 eine genormte Blitzbuchse in der Deckkappe zum Einsatz. Eine Besonderheit der Kameras bis zur Modellreihe E, stellte das Fehlen einer zusätzlichen Bildfeldlinse unterhalb des Prismas dar, an deren Stelle wurde die untere mattierte und randfacettierte Prismenfläche als Einstellscheibe konzipiert. Die Serienkameras des Jahres 1950 waren schon mit einem Selbstauslöser ausgestattet oder konnten auf Wunsch mit einem solchen geliefert werden.
Die frühen Contax-S-Modelle lassen sich meist nur schlecht einer Version zuordnen, es gibt zahlreiche Übergangsversionen. Diese entstanden nicht zuletzt durch Verschlusszeiten-Probleme und die Reparaturanfälligkeit der frühen Kameras. Vermutlich wurden bei Reparaturen viele Geräte auf den jeweils aktuellen technischen Stand gebracht, dadurch sind auch die Gehäusenummern wenig aussagekräftig.
Die von Richard Hummel in “Spiegelreflexkameras aus Dresden” angegebene Produktionszahl von etwa 26.000 Spiegelreflexkameras in der ersten Modellreihe ist ebensowenig zu belegen, wie die Existenz von den so genannten Versionsbezeichnungen A bis C. Die ersten recht unterschiedlich ausgestatteten Kameras von 1949 können auch nicht alle, wie bei Hummel angegeben, in eine Serienproduktion eingeordnet werden. Hier handelt es sich teilweise um Messemuster, Prototypen und Vorserienmodelle. Die erste noch inhomogene Serie lief von September 1949 bis Dezember 1949 (2400 Kameras). Langfristig begann die Serienproduktion mit überarbeiteter Technologie erneut im März 1950.

Versionen der Contax S
 

Wichtig: Die frühen Contax-S-Modelle lassen sich meist nur schlecht einer Version zuordnen, es gibt zahlreiche Übergangsversionen. Diese entstanden nicht zuletzt durch Verschlusszeiten-Probleme und die Reparaturanfälligkeit der frühen Kameras. Vermutlich wurden bei Reparaturen viele Kameras auf den jeweils aktuellen technischen Stand gebracht, dadurch sind auch die Gehäusenummern wenig aussagekräftig. Dies ist bei der Benutzung der folgenden Tabelle zu beachten!
 

feste Merkmale aller Versionen: Namensgravur "Contax", generell kleine Aufzugs- und Rückspulknöpfe; Zeitenreihe uneinheitlich aber meist B, 1s, 1/2, 1/5, 1/10, 1/20, 1/50, 1/100, 1/200, 1/500, 1/1000 (Vorserienkameras teilweise 1/25 und 1/250 an Stelle von 1/20 und 1/200 oder Entfall 1/1000)
 


variable Merkmale der Versionen:

1

2

3

4

5

6

7

8

Version
(Bauzeit)

Gravur
Prismenkappe

Zeitenknopf
 

Vorlaufwerk
 

Blitzanschluss
 

Hu-Nr.

Schulz-Nr.

Bem.

Contax S,
Vorserie
(1949)

Frontschräge schwarz, chromfarbene Gravur Zeiss Ikon

Zylinder

ohne

Bodenmutter

086

1

Messemuster/ Prototypen

Contax S,
(1949)

Frontschräge chrom, meist schwarz ausgelegte Gravur Zeiss Ikon

Zylinder

optional vorhanden,
sonst Blind-
abdeckung

Bodenmutter

087

2

Prototypen/
Vorserie/
Serien-
produktion
09/1949-12/1949

Contax S,
(1950)

wie vor

Zylinder/
Kegelstumpf

optional vorhanden,
sonst Blind-
abdeckung

Bodenmutter

088/089

4/5/6

Serien-
produktion
ab 03/1950

Contax S,
(1951)

wie vor

Kegelstumpf

optional vorhanden,
sonst Blind-
abdeckung

genormte Buchse auf Deckkappe

-

7

 

Contax S,
Ausführung D
(1951)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Zeiss Ikon mit kleinem D unterhalb

Kegelstumpf

optional vorhanden,
sonst Blind-
abdeckung

genormte Buchse auf Deckkappe

090/091

8/9

 


Erklärungen:

Spalte 1:

Bauzeiten sind nur annähernd angegeben, da Widersprüche in verschiedenen Quellen auftreten.

Spalte 4:

Vorlaufwerk=Selbstauslöser war 1950 vorhanden bzw. auf Wunsch vorhanden

Spalte 5:

Blitzanschluss X und F zunächst in der Bodenmutter, ab 1951 erste Kameras mit genormter Buchse in Deckkappe

Spalte 6:

Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig 1995

Spalte 7:

Schulz, Alexander: Spiegel-Contax. Lindemanns Verlag 2000

Contax S #1527 mit Sonnar 1:2 f=57mm; mit schwarz übermalter Frontschräge Contax S #1527 mit Sonnar 1:2 f=57mm; mit schwarz übermalter Frontschräge

Contax S #1527 mit Sonnar 1:2 f=57mm; mit schwarz übermalter Frontschräge (Technische Sammlungen der Stadt Dresden)

Bei der vorliegenden Contax S mit der Seriennr. 1527 und schwarz übermalter Frontschräge (Eigentum Technische Sammlungen der Stadt Dresden) liegt der Gedanke nahe, dass es sich um einen recht frühen Prototypen, eigentlich eher ein Messemuster bzw. ein Fotomodell, handeln könnte. Zweifel kommen jedoch sofort auf, wenn man die relativ hohe vierstellige Seriennummer und zugleich die Zeitenreihe mit den für die Vorserie untypischen, jedoch in den Serienkameras des Jahres 1950 normalen Verschlusszeiten von 1/20 und 1/200s betrachtet.
Hier ist die Hypothese von Dr. Alexander Schulz (Contax S. A History of the World´s First 35 mm Prism SLR Camera. Lindemanns Verlag 2008, ISBN 3-89506-236-7) zu genau dieser Kamera ein wertvoller Hinweis. Er geht auf den Seiten 50-52 darauf ein, dass hier wahrscheinlich eine Serienkamera des Jahres 1950 rückwirkend auf den äußeren Stand der in den Zeiss-Ikon-Werbeanzeigen von 1949 abgebildeten Contax-Kamera gebracht werden sollte. An der Kamera ist klar erkennbar, dass die (offenbar verchromte?) Frontschräge nachträglich mit schwarzem Mattlack abgedeckt wurde.
Da sich diese konkrete Contax schon immer in der Gerätesammlung des Betriebes befand, kann eine späte Bastelei eines Sammlers sicher ausgeschlossen werden. Offenbar ist diese Kamera also kein früher Prototyp der Jahre 1948 oder 1949, sondern ein firmeneigener Nachbau eines solchen auf der Grundlage einer frühen Serienkamera des Jahres 1950.

sehr frühe Contax S #1626 mit Biotar 1:2 f=58mm; noch mit zylindrischem Zeitenknopf und nicht schwarz ausgelegten Frontgravuren
sehr frühe Contax S #1626; nicht schwarz ausgelegte Frontgravuren

sehr frühe Contax S #1626 mit Biotar 1:2 f=58mm; noch mit zylindrischem Zeitenknopf und nicht schwarz ausgelegten Frontgravuren

sehr frühe Contax S #1626; nicht schwarz ausgelegte Frontgravuren

sehr frühe Contax S #1626 mit Biotar 1:2 f=58mm; noch mit zylindrischem Zeitenknopf und nicht schwarz ausgelegten Frontgravuren
sehr frühe Contax S #1626 mit Biotar 1:2 f=58mm; 1/1000s fehlt, kürzeste Zeit 1/500s

sehr frühe Contax S #1626 mit Biotar 1:2 f=58mm; noch mit zylindrischem Zeitenknopf und nicht schwarz ausgelegten Frontgravuren

sehr frühe Contax S #1626 mit Biotar 1:2 f=58mm; 1/1000s fehlt, kürzeste Zeit 1/500s

Contax S #6080 mit Biotar 1:2 f=58mm; schwarz ausgelegte Frontgravuren
Contax S #6080; schwarz ausgelegte Frontgravuren

Contax S #6080 mit Biotar 1:2 f=58mm; schwarz ausgelegte Frontgravuren

Contax S #6080; schwarz ausgelegte Frontgravuren

Blitzkontakt der Contax S im Stativgewinde
Contax S mit Vakublitzlampe

Blitzkontakt der Contax S im Stativgewinde

Contax S mit Vakublitzlampe

Contax S #31982 mit Biotar 1:2 f=58mm; schon mit genormter Blitzbuchse auf Deckkappe

Contax S #31982 mit Biotar 1:2 f=58mm; schon mit genormter Blitzbuchse auf Deckkappe

Contax S #78361 mit Biotar 1:2 f=5,8cm;
Contax S #78361 mit Biotar 1:2 f=5,8cm;

Contax S #78361 mit Biotar 1:2 f=5,8cm;
schon mit genormter Blitzbuchse in der Deckkappe

Contax S #78361 mit Biotar 1:2 f=5,8cm;
schon mit genormter Blitzbuchse in der Deckkappe

Contax S Ausführung D #1892 mit Tessar 1:2,8/50; mit Blindabdeckung an Stelle des Vorlaufwerkes

Contax S Ausführung D #1892 mit Tessar 1:2,8/50; mit Blindabdeckung an Stelle des Vorlaufwerkes

Contax S Ausführung D #18948 mit Biotar 1:2/58mm; mit Vorlaufwerk Contax S Ausführung D #18948

Contax S Ausführung D #18948 mit Biotar 1:2/58mm; mit Vorlaufwerk

Contax S Ausführung D #18948

Mit der Contax D entstand die zweite Baureihe der Kamera ab 1952. Die Blitzbuchse befand sich bei allen Contax-D-Modellen auf der Kameradeckkappe und die Verschlusszeitensteuerung war grundlegend überarbeitet worden. Ab Mitte 1956 wurden die kleinen Filmtransportknöpfe durch Knöpfe größeren Durchmessers ersetzt und das Bildzählwerk sowie die Filmsortenscheibe geändert. Da die Marke Contax durch die Zeiss Ikon AG Stuttgart beansprucht wurde, mussten Exportmodelle eine andere Bezeichnung erhalten. Obwohl der kürzere, prägnantere und vielleicht bessere Name “Pentax” bereits ein geschütztes Dresdner Markenzeichen war, wurde er für diese Kamera nicht verwendet und später sogar an die japanische Asahi Optical verkauft. Stattdessen wurde aus den Bezeichnungen Penta prisma und Contax ein Kunstwort “Pentacon” gebildet. Damit konnten die für den DDR- und osteuropäischen Markt produzierten Kameras weiterhin als Contax und die (West-)Exportkameras offenbar ab 1953 mit der Bezeichnung Pentacon geliefert werden. Die frühen Pentacon-Kameras trugen im gravierten Ernemannturm die Zusatzgravur “ZI”=Zeiss Ikon. Diese Modelle werden von Sammlern oft als Pentacon ZI bezeichnet. Bei späteren Kameras entfiel das “ZI” der Turmgravur.
Eine bei Hummel beschriebene Version der Pentacon ohne Herstellergravur (also ohne Ernemannturm = Hu 094) ist offenbar nicht vor, sondern innerhalb der Pentacon-ZI-Bauzeit gefertigt worden. Die Seriennummern dieser sehr seltenen Kameras liegen innerhalb des Bereiches der ZI. Im Photo-Porst-Katalog von 1954 taucht diese Kamera zum Preis von 592 DM mit Schacht Travenar 2,8/50; 478 DM mit Jena T 2,8/50 und 598 DM mit Jena B 2,0/50 auf.
In Dresden wurden auch spezielle Exportmodelle der Contax D / Pentacon gefertigt, die ConSol und die Pentacon noname, weitere Kameras wurden erst bei Importeur mit neuen Namensschildern bestückt (siehe auch Teil 4). Bei einigen dieser Exportkameras wurden zusätzlich noch die Namen und Herkunftsbezeichnungen der Objektive verändert (siehe auch Teil 4), um Rechtsstreitigkeiten vorzubeugen. So existieren auch Optiken mit Vorschraubring und Bezeichnungen wie “Ernst Abbe Jena”, “C.Z. Jena” und ähnlichen. Ansonsten wurden bei Exportobjektiven meist die Kürzel des Namens (T für Tessar, B für Biotar, ...) und “aus Jena” verwendet.

Versionen der Contax D / Pentacon (D)
 

feste Merkmale aller Versionen: Schrägauslöser nicht mehr verriegelbar, Zeitenknopf als Kegelstumpf ausgeführt, Zeitenreihe B, 1s, 1/2, 1/5, 1/10, 1/20, 1/50, 1/100, 1/200, 1/500, 1/1000, Vorlaufwerk vorhanden, eine genormte Blitzanschlussbuchse für X und F auf der Deckkappe
 


variable Merkmale der Versionen:

1

2

3

4

5

6

7

Version
(Bauzeit)

Gravur
Prismenkappe

Namensgravur

Aufzugs-/
Rückspul-
knöpfe

Hu-Nr.

Schulz-Nr.

Bem.

Contax D
(1952-56)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Zeiss Ikon mit kleinem VEB unterhalb, teilweise Wegfall des VEB, teilweise Wegfall Zeiss Ikon stattdessen Gravur Ernemannturm

Contax D

klein, ab Mitte 1956 vergrößert

092/093

10/11/12

 

Pentacon
(1953-54)
*)

ohne

Pentacon

klein

094

13

Version u. a. für Photo Porst in sehr kleinen Stückzahlen *)

Pentacon
(1953-56)
***)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Ernemannturm mit kleinem ZI unterhalb

Pentacon

klein

095

14

oft Pentacon ZI genannt

Pentacon
(1956)
***)

Frontschräge chrom, schwarze größere Gravur Ernemannturm ohne ZI unterhalb

Pentacon

klein, ab Mitte 1956 vergrößert

096

17

 

ConSol
(1956)
**) ***)

Frontschräge chrom, schwarze größere Gravur Ernemannturm ohne ZI unterhalb

ConSol

klein

-

18

 

noname
(1956)
**) ***)

Frontschräge chrom, schwarze größere Gravur Ernemannturm ohne ZI unterhalb

ohne

klein

-

20

 


Erklärungen:

Spalte 1:

Bauzeiten sind nur annähernd angegeben, da Widersprüche in verschiedenen Quellen auftreten

Spalte 4:

Aufzugs- und Rückspulknöpfe klein, ab Mitte 1956 vergrößert (gleichzeitig neue Filmsortenscheibe und verändertes Zählwerk)

Spalte 5:

Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig 1995

Spalte 6:

Schulz, Alexander: Spiegel-Contax. Lindemanns Verlag 2000

*)

Die bei Hummel beschriebene Version der Pentacon ohne Herstellergravur (also ohne Ernemannturm) aus dem Jahr 1953/54 (Hu 094) ist offenbar nicht vor, sondern innerhalb der Pentacon-ZI-Bauzeit gefertigt worden. Die Seriennummern dieser sehr seltenen Kameras liegen innerhalb des Bereiches der ZI. Diese Kamera taucht auch im Photo-Porst-Katalog von 1954 auf.

**)

Variante wie Pentacon (Hu 096) für Export (siehe auch Teil 4)

***)

weitere Namensvarianten entstanden durch Umbenennung beim jeweiligen Importeur (siehe auch Teil 4)

Contax D #22476 mit Biotar 1:2 f=58mm; mit Gravur des Ernemannturms Contax D #22476; mit Gravur des Ernemannturms

Contax D #22476 mit Biotar 1:2 f=58mm; mit Gravur des Ernemannturms

Contax D #22476; mit Gravur des Ernemannturms

Contax D #56914 mit Flektogon 2,8/35; mit Gravur Zeiss Ikon VEB Contax D #56914; mit Gravur Zeiss Ikon VEB

Contax D #56914 mit Flektogon 2,8/35; mit Gravur Zeiss Ikon VEB

Contax D #56914; mit Gravur Zeiss Ikon VEB

Contax D #91861 mit Biotar 1:2/58mm; mit größerer Gravur des Ernemannturms Contax D #91861; mit größerer Gravur des Ernemannturms

Contax D #91861 mit Biotar 1:2/58mm; mit größerer Gravur des Ernemannturms

Contax D #91861; mit größerer Gravur des Ernemannturms

Contax D mit Sportsucher Contax D mit Biotar 1:2 f=58mm - späte Ausführung mit großen Filmtransportknöpfen

Contax D mit Sportsucher

Contax D mit Biotar 1:2 f=58mm - späte Ausführung mit großen Filmtransportknöpfen

Pentacon ZI #41108 mit ISCO-Westagon 2/50 und ISCO-Auslösevorrichtung Pentacon ZI #41108

Pentacon ZI #41108 mit ISCO-Westagon 2/50 und ISCO-Auslösevorrichtung

Pentacon ZI #41108

Pentacon #48921 mit Jena B (ohne Herstellerbezeichnung, für Photo-Porst) Pentacon #48921 (ohne Herstellerbezeichnung, für Photo-Porst)

Pentacon #48921 mit Jena B (ohne Herstellerbezeichnung, für Photo-Porst)

Pentacon #48921 (ohne Herstellerbezeichnung, für Photo-Porst)

Pentacon #97998 mit B 1:2 f=58mm Pentacon #97998

Pentacon #97998 mit B 1:2 f=58mm

Pentacon #97998

Pentacon #100870 mit Tessar 2,8/50 - späte Ausführung mit großen Filmtransportknöpfen Pentacon (D)-Kameras mit unterschiedlichen Gravuren des Ernemann-Turms: oben die frühe Version mit ZI (auch Pentacon ZI genannt), unten die späte Version ohne ZI-Gravur

Pentacon #100870 mit Tessar 2,8/50 - späte Ausführung mit großen Filmtransportknöpfen

Pentacon (D)-Kameras mit unterschiedlichen Gravuren des Ernemann-Turms: oben die frühe Version mit ZI (auch Pentacon ZI genannt), unten die späte Version ohne ZI-Gravur

Pentacon noname , #77557 mit Ernst Abbe Jena T 2,8/50 Consol #83271 mit Biotar 2/58 mit weggefräster Hersteller- und Objektivbezeichnung, dies wurde meist mit einem Vorschraubring kaschiert

Pentacon noname , #77557 mit Ernst Abbe Jena T 2,8/50

Consol #83271 mit Biotar 2/58 mit weggefräster Hersteller- und Objektivbezeichnung, dies wurde meist mit einem Vorschraubring kaschiert

Zeiss Ikon-Spezialhalterung für Vakublitze an Contax- oder Pentacon-Kameras

Zeiss Ikon-Spezialhalterung für Vakublitze an Contax- oder Pentacon-Kameras

Mit einem ungekuppelten Belichtungsmesser kam die Contax E / Pentacon E ab 1956 mit etwa 3.400 Exemplaren auf den Markt. Nur wenige der zuletzt gefertigten Kameras waren bereits mit den großen Filmtransportknöpfen ausgestattet.

Versionen der Contax E / Pentacon E
 

feste Merkmale aller Versionen: ungekuppelter Belichtungsmesser, Schrägauslöser nicht mehr verriegelbar, Zeitenknopf als Kegelstumpf ausgeführt, Zeitenreihe B, 1s, 1/2, 1/5, 1/10, 1/20, 1/50, 1/100, 1/200, 1/500, 1/1000, Vorlaufwerk vorhanden, eine genormte Blitzanschlussbuchse für X und F auf der Deckkappe
 


variable Merkmale der Versionen:

1

2

3

4

5

6

7

Version
(Bauzeit)

Gravur
Prismenkappe

Namensgravur

Aufzugs-/
Rückspulknöpfe

Hu-Nr.

Schulz-Nr.

Bem.

Contax E
(1956)

entfällt

Contax E

klein, ab Mitte 1956 vergrößert

097

21

 

Pentacon E
(1956)

entfällt

Pentacon E

klein, ab Mitte 1956 vergrößert

098

22

 


Erklärungen:

Spalte 1:

kurze Bauzeit innerhalb 1956

Spalte 2

Prismenkappe wird durch Belichtungsmesseraufbau ersetzt, damit entfällt die Herstellergravur auf der Schrägfläche. Stattdessen wurde der frontseitige Kamerabezug (links unten neben dem Objektiv) mit einer Prägung des Ernemannturms (in zwei unterschiedlichen Versionen) versehen.

Spalte 3

Namensgravur auf der Klappe des Belichtungsmessers

Spalte 4:

Aufzugs- und Rückspulknöpfe klein, ab Mitte 1956 vergrößert (gleichzeitig neue Filmsortenscheibe und verändertes Zählwerk); innerhalb der Contax E-Reihe nur geringe Stückzahlen mit vergrößerten Knöpfen gegen Ende der Bauzeit

Spalte 5:

Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig 1995

Spalte 6:

Schulz, Alexander: Spiegel-Contax. Lindemanns Verlag 2000

Contax E mit Tessar 2,8/50 Contax E mit Tessar 2,8/50

Contax E mit Tessar 2,8/50

Contax E mit Tessar 2,8/50

Pentacon E #97258 mit Tessar 2,8/50 Pentacon E #97258 mit Tessar 2,8/50

Pentacon E #97258 mit Tessar 2,8/50

Pentacon E #97258 mit Tessar 2,8/50

Die Contax F / Pentacon F (ab Ende 1956) war das letzte Modell der Spiegelcontax-Reihe, das entgegen anders lautender Darstellungen [1] aber nicht im VEB Kamera-Werke Niedersedlitz, sondern logischerweise weiter im VEB Zeiss Ikon in Dresden-Striesen hergestellt wurde [2]. Richtig ist jedoch, dass der Bereich Kameraentwicklung des VEB Zeiss Ikon im Jahr 1957 in die Verantwortung der Entwicklungsabteilung der VEB Kamera-Werke Niedersedlitz unter der Leitung von Siegfried Böhm überführt wurde [3].
Erstmals in der Contax- / Pentacon-Reihe wurde in der Baureihe F eine Bildfeldlinse unterhalb des Prismas eingebaut. Nachdem bereits die Praktica FX 2 der Kamera-Werke Niedersedlitz seit Anfang 1956 mit einer Blendeninnenauslösung für Objektive mit automatischer Springblende ausgestattet war, wurde diese jetzt auch in der Contax F / Pentacon F realisiert.
Um eine in Dresden gefertigte baugleiche Exportvariante dieser Modellreihe F handelte es sich bei der Ritacon F [4] (siehe auch Teil 4).
Die Contax FB / Pentacon FB (ab Ende 1956) konnte zusätzlich mit einem ungekuppelten Belichtungsmesser aufwarten. Die erst ab 1958 angebotene Contax FM / Pentacon FM besaß im Gegensatz zum Grundmodell eine Bildfeldlinse mit Messkeilen. In der FBM (ab 1958) waren dann diese beiden Merkmale vereint. Auch in der DDR wurden ab 1959 schließlich die Kameras der F-Reihe als Pentacon und nicht mehr als Contax verkauft.

Quellen:
[1] Kuc, Hans Jürgen: Auf den Spuren der Contax, Bd.II. Die Contax-Geschichte von 1945 bis heute. Hückelhoven 1997
[2] Jehmlich, Gerhard: Der VEB Pentacon Dresden. Sandstein Verlag Dresden 2009, S. 63ff., ISBN 978-3-940319-75-3
[3] Jehmlich, Gerhard: Zeiss Ikon AG im Zeitabschnitt 1926 bis 1972, in: Thesaurus 3 - 75 Jahre Zeiss Ikon AG, Technische Sammlungen der Stadt Dresden 2001, S. 31, ISBN 3-9806403-3-0)
[4] Dechert, Peter: The Contax S camera family. Historical Camera Publications. Yakima Washington 1991, S. 35

Versionen der Contax F / Pentacon F
 

feste Merkmale aller Versionen: zusätzliche Bildfeldlinse unterhalb des Prismas, Blendeninnenauslösung für automatische Objektive, Schrägauslöser nicht mehr verriegelbar, Zeitenknopf als Kegelstumpf ausgeführt, Zeitenreihe B, 1s, 1/2, 1/5, 1/10, 1/20, 1/50, 1/100, 1/200, 1/500, 1/1000, Vorlaufwerk vorhanden, eine genormte Blitzanschlussbuchse für X und F auf der Deckkappe, generell vergrößerte Aufzugs-/Rückspulknöpfe und neue Filmsortenscheibe sowie verändertes Zählwerk
 


variable Merkmale der Versionen:

1

2

3

4

5

6

Version
(Bauzeit)

Gravur
Prismenkappe

Namensgravur

Hu-Nr.

Schulz-Nr.

Bem.

Contax F
(1956-1959)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Ernemannturm (später auch kleinere Turmversion)

Contax F

100

26

Grundmodell

Pentacon F
(1956-1961)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Ernemannturm (später auch kleinere Turmversion)

Pentacon F

101

29

Grundmodell

Ritacon F
*)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Ernemannturm (große Turmversion)

Ritacon F

-

-

baugleich Contax F / Pentacon F

Contax FB
(1956-1959)

entfällt

Contax FB

102

30

mit ungekuppeltem Belichtungsmesser

Pentacon FB
(1956-1961)

entfällt

Pentacon FB

103

31

mit ungekuppeltem Belichtungsmesser

Contax FM
(1958-1959)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Ernemannturm (später auch kleinere Turmversion)

Contax FM

104

33

Bildfeldlinse mit Messkeilen

Pentacon FM
(1958-1961)

Frontschräge chrom, schwarze Gravur Ernemannturm (später auch kleinere Turmversion)

Pentacon FM

105

34

Bildfeldlinse mit Messkeilen

Contax FBM
(1958-1959)

entfällt

Contax FBM

106

35

mit ungekuppeltem Belichtungsmesser und Bildfeldlinse mit Messkeilen

Pentacon FBM
(1958-1962)

entfällt

Pentacon FBM

107

36

mit ungekuppeltem Belichtungsmesser und Bildfeldlinse mit Messkeilen


Erklärungen:

Spalte 1:

Bauzeiten sind nur annähernd angegeben, da Widersprüche in verschiedenen Quellen auftreten

Spalte 2

Prismenkappe wird bei den Versionen FB und FBM durch Belichtungsmesseraufbau ersetzt, damit entfällt die Herstellergravur auf der Schrägfläche. Stattdessen wurde der frontseitige Kamerabezug (links unten neben dem Objektiv) mit einer Prägung des Ernemannturms (in zwei unterschiedlichen Versionen) versehen.

Spalte 3

Namensgravur bei den Versionen FB und FBM auf der Klappe des Belichtungsmessers

Spalte 4:

Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig 1995

Spalte 5:

Schulz, Alexander: Spiegel-Contax. Lindemanns Verlag 2000

*)

seltene Variante, baugleich Contax F / Pentacon F (Hu 100 / 101) für Export (siehe auch Teil 4), Bauzeit innerhalb der genannten Contax/Pentacon-Kameras

Contax F mit Biotar 2/58 Pentacon F mit Biotar 2/58

Contax F mit Biotar 2/58

Pentacon F mit Biotar 2/58

Pentacon F mit Originalkarton und Bedienungsanleitung

Pentacon F mit Originalkarton und Bedienungsanleitung

Pentacon F - Varianten mit unterschiedlich großer Gravur des Ernemannturmes
Ritacon F - seltene Exportvariante, die wie zuvor die ConSol und die Pentacon noname in Dresden gefertigt wurde

Pentacon F - Varianten mit unterschiedlich großer Gravur des Ernemannturmes

Ritacon F - seltene Exportvariante, die wie zuvor die ConSol und die Pentacon noname in Dresden gefertigt wurde

Ritacon F - seltene Exportvariante, die wie zuvor die ConSol und die Pentacon noname in Dresden gefertigt wurde

Contax FB mit Tessar 2,8/50 Contax FB mit Tessar 2,8/50

Contax FB mit Tessar 2,8/50

Contax FB mit Tessar 2,8/50

Schnellspannhebel an Contax FM Pentacon FM und FB mit Originalkarton

Schnellspannhebel an Contax FM

Pentacon FM und FB mit Originalkarton

Pentacon FM mit Flektogon 2,8/35

Pentacon FM mit Flektogon 2,8/35

Contax FBM mit Tessar 2,8/50
Contax FBM mit Tessar 2,8/50

Contax FBM mit Tessar 2,8/50

Contax FBM mit Tessar 2,8/50

Contax FBM mit gut sichtbarer Lederprägung des Ernemannturms
Contax FBM mit unterschiedlichen Versionen der Prägung des des Ernemannturms

Contax FBM mit unterschiedlichen Versionen der Prägung des des Ernemannturms

Contax FBM mit gut sichtbarer Lederprägung des Ernemannturms

Pentacon FBM mit Primotar E 3,5/50 Belichtungsmesser der Pentacon FBM

Pentacon FBM mit Meyer Primotar E 3,5/50

Belichtungsmesser der Pentacon FBM

Häufig existiert die Meinung, dass die Pentacon generell die Exportversion der Contax darstellt. Dies ist mindestens seit der Baureihe Contax F / Pentacon F falsch. Contax-Kameras durften nicht in den Westen geliefert werden, da dort die Bezeichnung Contax für die Zeiss Ikon AG Stuttgart geschützt war. Aus diesem Grund entstand zwar ursprünglich die Pentacon-Namensvariante, diese wurde aber bald nicht nur exportiert, sondern auch im Binnenhandel der DDR verkauft. Demgegenüber wurden Contax-Kameras auch in den gesamten Ostblock exportiert.

Unterschiede bei der Firmensignet-Gravur auf der Prismenkappe sind bei allen Modellen erkennbar. So gibt es Kameras mit dem Zeiss Ikon Symbol mit und ohne VEB, andere mit dem Ernemannturm in unterschiedlicher Ausführung und manche Contax- / Pentacon-Kameras hatten auch keine Gravur auf der Prismenvorderseite aufzuweisen. In Dresden wurden auch zwei ganz spezielle Exportmodelle gefertigt, nämlich die ConSol, eine Pentacon noname (siehe Versionen der Contax D / Pentacon) und die Ritacon F (siehe Versionen der Contax F / Pentacon F). Zusätzlich zu den oben genannten Typen gab es einige Exportmodelle mit geringen Stückzahlen unter den Namen HEXACON, ASTRAFLEX ‘35, SUPER-D, CAL-FLEX und VERIKON (siehe Teil 4), die aber erst beim jeweiligen Importeur mit neuen Schildern versehen wurden. Es existieren auch einige andersfarbig belederte und lackierte Einzelstücke.

Die bei Hummel angegebenen Produktionszeiträume und Fertigungszahlen sollten immer nur als Anhaltspunkte betrachtet werden. Ähnlich wie bei der Aussage über 350 modifizierte Exakta 6x6 des Vorkriegsmodells im Jahr 1951, den Angaben zur Existenz von über 10.000 "Ur-Praktinas", zur Serienproduktion der Exa-Varex/Exa 0 ohne Trageösen und den Pentina-Kameras der angeblichen ersten Generation, sind auch hier Fehler bzw. Manipulationen nicht ausgeschlossen. Er geht aber davon aus, dass von 1949 bis 1951 etwa 26.300 Contax S der ersten Baureihe und von 1952 bis 1962 mehr als 160.000 Contax- / Pentacon- Spiegelreflexkameras der zweiten Baureihe entstanden sind.

1958 erfolgte die Umbenennung des VEB Zeiss Ikon Dresden in VEB Kinowerke Dresden und 1959 kam es zum Zusammenschluss des VEB Kinowerke, des VEB Kamera-Werke Niedersedlitz und drei weiterer Betriebe der Dresdner Fotoindustrie zum VEB Kamera- und Kinowerke Dresden.

VEB-Zeiss-Ikon-Firmenbezeichnung am Ernemanngebäude im Jahr 2008

Dennoch war die alte VEB-Zeiss-Ikon-Firmenbezeichnung der 1950-er Jahre an der Fassade des ehemaligen Ernemann- Gebäudes selbst im Jahr 2008 noch sichtbar. Im Jahr 2010/11 wurde die Inschrift saniert.

VEB-Zeiss-Ikon-Firmenbezeichnung am Ernemanngebäude im Jahr 2008

Vergleichstabelle Contax-/Pentacon-Produktionszeiträume und Fertigungszahlen 1)
 

Bauzeit
 

Modell
 

Fertigungsstückzahlen (ca.)
 

(1949)1950-1951

Contax S (Serienprod. ab 1950)

26.300

1952-1956

Contax D / Pentacon (D)

70.600

1956

Contax E /Pentacon E

3.400

1956-1961

Contax F / Pentacon F

33.900

1956-1961

Contax FB / Pentacon FB

21.600

1958-1961

Contax FM / Pentacon FM

17.300

1958-1962

Contax FBM / Pentacon FBM

13.900

Bemerkungen/Quellen:

1) Produktionszahlen gerundet;
aus Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig, 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1

Die bei Hummel angegebenen Produktionszeiträume und Fertigungszahlen sollten immer nur als Anhaltspunkte angenommen werden. Ähnlich wie bei der Aussage über 350 modifizierte Exakta 6x6 des Vorkriegsmodells im Jahr 1951, den Angaben zur Existenz von 10000 "Ur-Praktinas", zur Serienproduktion der Exa-Varex/Exa 0 ohne Trageösen und den Pentina-Kameras der angeblichen ersten Generation, sind auch hier Fehler und Manipulationen nicht ausgeschlossen.
 

Das (gelöste?) Rästel um die doppelte Nummerierung der Contax-/Pentacon-Modelle

Seit diese Kameras gesammelt werden, taucht immer wieder die Frage auf, wieso die meisten Kameras aller Baureihen zwei verschiedene “Seriennummern” besitzen? Es ist grundsätzlich eine im Gehäuse am Rückwandanschlag angebrachte Nummer, die eigentliche “richtige” Serien-, Gehäuse oder Herstellnummer vorhanden. Weiterhin verfügt die Mehrzahl der Kameras jedoch über eine außen an der unteren Chromleiste der Rückwand eingravierte zusätzliche 5-7stellige Nummer.
Zur bisher ungelösten Frage dieser doppelten Nummerierung schreibt Contax-Buchautor Dr. Alexander Schulz und belegt dies mit einem Foto eines Laufzettels: „Das Foto einer Contax-D-Laufkarte beantwortet die (lange Zeit ungelöste) Frage nach den Doppelnummern an den Contax/Pentacon-Kameras. Die eigentliche Serien- oder Herstell-Nr. der Kamera ist immer auf der Rückwandscharnier-Seite des Gehäuses eingraviert. Die andere Nr. auf der unteren Chromleiste der Rückwand ist eine sogenannte Fabrikations-Nr. die aber nicht fortlaufend ist. Der abgebildete Laufzettel befand sich an einer Contax (klein) D, Gehäuse Nr. 31984. Die Reste der Gehäuse-Nr. sind noch oben um den Einriss der Laufkarte zu erkennen: 3 . . 84. Die Fabrikationsnummer 21179 befand sich auf der Rückseite der Kamera unten auf der verchromten Leiste. Ferner ist aus der Karte zu entnehmen, dass die Kamera trotz der Zusatzbezeichnung (klein) D am Gehäuse im Herstellwerk immer noch Contax S hieß."

Nach der inzwischen erfolgten Feststellung, dass Der VEB Zeiss Ikon auch andere Kamerabaureihen mit doppelter Nummerierung versehen hat, könnte folgender Schluss eine Erklärung sein. Die Zeiss Ikon-Gehäusenummern waren bezogen auf das jeweilige Kameramodell immer eindeutig. Nicht eindeutig waren Sie jedoch, wenn man alle Zeiss Ikon-Kameras (Contax, Taxona…) gemeinsam betrachtet, da war aus der Nummer nicht ersichtlich, um welche Kamera es sich handelt. Für eine Gesamtübersicht aller Geräte (gemeinsame Endkontrolle etc.) musste es also eine modellübergreifend einheitliche zusätzliche Nummer geben, die Zeiss Ikon-Fabrikationsnummer.
Hierbei ist zu beachten, dass die Fabrikationsnummer keinesfalls als Stückzahl insgesamt produzierter Kameras zu verstehen ist. Innerhalb der Fabrikationsnummern gibt es beispielsweise einen 5-Millionen-Sprung bei allen Modellreihen (siehe Abb. unten: “Pentacon mit Seriennummer 97998 - zusätzliche Fabrikationsnummer 5025448”), dieser ist rein organisatorischen Ursprungs. Seriennnummern und Stückzahlen sind im übrigen nur in den seltensten Fällen direkt voneinander ableitbar.

Laufkarte (Prüfkarte) Contax-S mit Seriennummer 31984 und Fabrikationsnummer 21179

Laufkarte (Prüfkarte) Contax-S mit Seriennummer 31984 und Fabrikationsnummer 21179

Contax-S mit Seriennummer 31982 im Gehäuse am Rückwandanschlag Contax-S mit Seriennummer 31982 - zusätzliche Fabrikationsnummer 20864 an der unteren Rückwandleiste

Contax-S mit Seriennummer 31982 im Gehäuse am Rückwandanschlag

Contax-S mit Seriennummer 31982 - zusätzliche Fabrikationsnummer 20864 an der unteren Rückwandleiste

Pentacon mit Seriennummer 97998 im Gehäuse am Rückwandanschlag Pentacon mit Seriennummer 97998 - zusätzliche Fabrikationsnummer 5025448 an der unteren Rückwandleiste

Pentacon mit Seriennummer 97998 im Gehäuse am Rückwandanschlag

Pentacon mit Seriennummer 97998 - zusätzliche Fabrikationsnummer 5025448 an der unteren Rückwandleiste

Den folgenden Teil des Abschnittes “Die Spiegel-Contax von Zeiss Ikon” hat freundlicherweise Herr Peter Beck aus Düsseldorf beigesteuert.

4. Die Namensvarianten der Contax-/Pentacon-Modelle für den amerikanischen Markt.

Auch wenn man der These von A. Schulz folgt, dass es sich bei den in den USA unter recht phantasievollen Namen verkauften Ex-Contax/Pentacon-Modellen eigentlich um Ladenhüter handelt (Photographica Cabinett Nr. 35/2005), so entpuppt sich gerade diese Tatsache für den Sammler als Glücksfall. Durch die recht geringen Verkaufszahlen der einzelnen Modelle entstanden interessante, seltene und von Sammlern gesuchte Namensvarianten.
Lediglich drei dieser Exportvarianten wurden werksseitig in Dresden hergestellt, nämlich die ConSol, die Contax / Pentacon noname und die Ritacon F. Bei diesen Varianten handelt es sich um technisch identische Modelle der Contax D / Pentacon (Consol und noname) bzw. Contax F / Pentacon F (Ritacon F), die sich lediglich durch die neue bzw. fehlende Namensgravur von diesen unterscheiden. Diese Kameras tragen auf der Schrägfläche der Frontplatte als Herkunftsnachweis das große Turmsymbol des Ernemannturms, wobei die frühen ConSol-Kameras noch zusätzlich mit ZI (Zeiss Ikon) und VEB graviert waren.
Bei den übrigen Namensvarianten handelt es sich um Kameras, die von den amerikanischen Importeuren „umbenannt“ wurden. So wurde der Name – Pentacon oder ConSol – meist grob und oft unvollständig weggeschliffen (manchmal wurde dieser Arbeitsgang auch eingespart) und durch neue Namensschilder überdeckt, die entweder geschraubt, genietet oder auch geklebt wurden.
Der gleiche Vorgang lief etwa zeitgleich auch bei den Praktica-Modellen ab. Auch hier entstanden in der gleichen Art und Weise diverse von Sammlern gesuchte Varianten, wobei selbst heute noch Neuentdeckungen möglich sind.
Bei den Objektiven setzte sich das Ganze fort, allerdings spielten hier die bekannten und auch schon erwähnten Namensstreitigkeiten (Zeiss Ost/Zeiss West) die Hauptrolle.
Bei den Kameras waren die Rechtsstreitigkeiten nicht der eigentliche Grund für die Umbenennungen, da Pentacon und ConSol ja bereits neue, nicht geschützte Bezeichnungen waren. Gerade diese beiden Modelle aber wurden in erster Linie von den amerikanischen Händlern „umgelabelt“, gelegentlich auch die Pentacon noname. Vermutlich sollte mit neuen Namen versucht werden, diese technisch bereits etwas angejahrten Modelle durch Sonderangebote an den Mann bringen zu können.

4. The variants of the names of Contax/Pentacon models for the American market.

Even if one follows the thesis of A. Schulz (the Ex-Contax/Pentacon models which are sold in the Unites States have pretty imaginative names but actually are leftovers; for example: Photographica Cabinett Nr. 35/2005), it turns out to be a piece of luck for the collector. The low number of sales of those individual models caused the creation of interesting and rare variants of names. They are searched for by collectors.
Only three of these variants were manufactured in Dresden: ConSol and Contax / Pentacon noname. These versions are technically identical models of the Contax D / Pentacon (ConSol and noname) or Contax F / Pentacon F (Ritacon F). The only difference is the new or missing engraved name. On the tilt of the front panel of the cameras, you will find the tower symbol of the Ernemannturm as proof of the origin. The early manufactured ConSol cameras had the additional grave “ZI” (Zeiss Ikon) and “VEB”.
The other variants of names are cameras which were renamed by the American importers. They ground off the name Pentacon or ConSol (mostly rough and incomplete, this step was also saved sometimes), and covered it with new name plates. These were applied by screwing, riveting or sticking.
At the same time, the same procedure happened with Praktica models. In this way, different variants developed, searched for by collectors. Even today, it is possible to discover new versions.
This continued with the lenses. Those well-known and already mentioned disputes about names (Zeiss East / Zeiss West) played the main role.
As far as the cameras are concerned, the civil suits were not the reason for renaming because Pentacon and ConSol were new and non-proprietary names. Just these two models’ labels were primarily changed by American dealers, occasionally the Pentacon noname too. They probably tried to get rid of those models which were technically a bit out of date.

Translation: Mary Erler (Fraureuth)

Pentacon Noname , #77557 mit Ernst Abbe Jena T 2,8/50
Pentacon noname , #77557 mit Ernst Abbe Jena T 2,8/50

Pentacon noname , #77557 mit Ernst Abbe Jena T 2,8/50

Consol #83271 mit Biotar 2/58 mit weggefräster Hersteller- und Objektivbezeichnung, dies wurde meist mit einem Vorschraubring kaschiert
Consol #83271 mit Biotar 2/58 mit weggefräster Hersteller- und Objektivbezeichnung, dies wurde meist mit einem Vorschraubring kaschiert

Consol #83271 mit Biotar 2/58 mit weggefräster Hersteller- und Objektivbezeichnung, dies wurde meist mit einem Vorschraubring kaschiert

ehemalige Consol #87021 ohne Namensschild mit Biotar 2/58, hier wurde ein Vorschraubring mit der Bezeichnung C.Z. Jena 1:2 F=58mm verwendet
ehemalige Consol #87021 ohne Namensschild mit Biotar 2/58, hier wurde ein Vorschraubring mit der Bezeichnung C.Z. Jena 1:2 F=58mm verwendet

ehemalige Consol #87021 ohne Namensschild mit Biotar 2/58, hier wurde ein Vorschraubring mit der Bezeichnung C.Z. Jena 1:2 F=58mm verwendet

Das wohl bekannteste und am häufigsten verkaufte Modell war die HEXACON, vertrieben von „Peerless Camera Stores Inc., NY. Von dieser Kamera existieren zwei Ausführungen, nämlich mit großem Turmsymbol und ZI und mit gleichemTurmsymbol ohne Zusatzgravur. Da die hier abgebildete HEXACON mit ZI ein aufgeschraubtes und damit abnehmbares Namensschild hat, läßt sich darunter der Namenszug Pentacon durch einige Buchstabenreste noch eindeutig erkennen. Auch die Existenz einer HEXACON als Ex-ConSol ist durch Fotos belegt.
Im Peerless-Katalog von 1957 wird auf Seite 9 die HEXACON für Preise zwischen $ 79,95 und $ 114,95 - je nach Objektiv-Bestückung - angeboten. Auf der gleichen Seite gibt es auch die Praktina FX als HEXACON SUPREME für $ 139,50 einschl. B (Biotar) C.Z. Jena.

Hexacon ZI #58685 (Pentacon ZI) mit Meyer Primoplan 1:1,9/58
Hexacon ZI #58685 (Pentacon ZI) mit Meyer Primoplan 1:1,9/58

Hexacon ZI #58685 (Pentacon ZI) mit Meyer Primoplan 1:1,9/58

Hexacon #88057 (Pentacon) mit Biotar und Vorschraubring C.Z.Jena B 1:2 f=58
Hexacon #88057 (Pentacon) mit Biotar und Vorschraubring C.Z.Jena B 1:2 f=58

Hexacon #88057 (Pentacon) mit Biotar und Vorschraubring C.Z.Jena B 1:2 f=58

Zwei weitere selten anzutreffende Namensvarianten sind die SUPER-D und die CAL-FLEX. Letztere wurde durch Calandra Camera Co. Stores in Omaha (Nebraska) und Council Bluffs (Iowa) vertrieben, während der Importeur bzw. Händler der SUPER-D bisher noch unbekannt ist.
 Während die CAL-FLEX über dem aufgenieteten Namensschild das Turmsymbol mit ZI zeigt (also vermutlich eine Pentacon ist), gibt es die SUPER-D mit dem großen Turmsymbol mit und ohne ZI. Von einer anderen SUPER-D ist bekannt, dass nach Abnahme des Namensschildes eine Contax/Pentacon Noname zum Vorschein kam.

SUPER-D #66915 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena 1:2 f=58mm
SUPER-D #66915 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena 1:2 f=58mm

SUPER-D #66915 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena 1:2 f=58mm

SUPER-D #66915 mit Rückwandaufkleber “OLDEN, 1265 Broadway, N.Y.C.”

SUPER-D #66915 mit Rückwandaufkleber “OLDEN, 1265 Broadway, N.Y.C.”

SUPER-D #80158 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena Otar 1:2 f=58mm
SUPER-D #80158 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena Otar 1:2 f=58mm

SUPER-D #80158 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena Otar 1:2 f=58mm

CAL-FLEX #61399 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena 1:2 F=58mm
CAL-FLEX #61399 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena 1:2 F=58mm

CAL-FLEX #61399 mit Biotar 2/58 und Vorschraubring C.Z. Jena 1:2 F=58mm

Die VERIKON ist vermutlich von den abgebildeten Varianten eine der seltensten, Verkäufer war lt. „McKeown“ (97/98,S.359) die „Camera Speciality Co.“. Hier wie auch im „Kadlubek“ wird die VERIKON als Version der Pentacon F bezeichnet. Wie auf den Fotos zu sehen ist, handelt es sich allerdings eindeutig um eine Pentacon ZI, an Hand der Schriftreste und der noch fehlenden Blenden-Innenauslösung eindeutig zu identifizieren.

VERIKON #65217 (Pentacon ZI) mit aufgeschraubtem Namensschild
VERIKON #65217 (Pentacon ZI) mit aufgeschraubtem Namensschild

VERIKON #65217 (Pentacon ZI) mit aufgeschraubtem Namensschild

VERIKON #65217 (Pentacon ZI) mit abgenommenem Namensschild
VERIKON #65217 (Pentacon ZI) mit abgenommenem Namensschild

VERIKON #65217 (Pentacon ZI) mit abgenommenem Namensschild

Anscheinend war die ASTRAFLEX ‘35 die Hausmarke von Sterling-Howard Camera, NY. Auch hier zeigt eine Kamera unter dem abgeschraubten blanken (silbernen) Namensschild eindeutig erkennbar noch die frühere Bezeichnung ConSol, während eine weitere Kamera ein aufgenietetes Namensschild mit gleichem Schriftzug auf leicht gelblichem Farbuntergrund zeigt. Weiterhin ist hier eine frühe ASTRAFLEX ‘35 (Pentacon ZI) abgebildet.
Im „McKeown“ und „Kadlubek“ wird außerdem noch eine Astraflex auto 35 aufgeführt, hierbei soll es sich um eine umbenannte Pentacon F handeln.

frühe Astraflex ‘35 (Pentacon ZI)
frühe Astraflex ‘35 (Pentacon ZI)

frühe Astraflex ‘35 (Pentacon ZI)

Astraflex ‘35 # 84457 (Consol oder Pentacon) mit aufgenietetem Namensschild
Astraflex ‘35 # 84457 (Consol oder Pentacon) mit aufgenietetem Namensschild

Astraflex ‘35 # 84457 (Consol oder Pentacon) mit aufgenietetem Namensschild

Astraflex ‘35 # 84602 (Consol) mit aufgeschraubtem Namensschild
Astraflex ‘35 # 84602 (Consol) mit aufgeschraubtem Namensschild

Astraflex ‘35 # 84602 (Consol) mit aufgeschraubtem Namensschild

Astraflex ‘35 #84602 (Consol) mit abgenommenem Namensschild
Astraflex ‘35 #84602 (Consol) mit abgenommenem Namensschild

Astraflex ‘35 #84602 (Consol) mit abgenommenem Namensschild

Die äußerst seltene Ritacon F, verkauft von der „Ritz Company“, ist eine Exportvariante der Contax F / Pentacon F. Das Besondere an dieser Exportkamera ist der gravierte und schwarz ausgelegte Namenszug, wie schon zuvor bei der ConSol. Da unter der schwarzen Farbe kein blankes Messing sondern Chrom sichtbar ist, muß die Ritacon F genau wie die ConSol und Contax-/Pentacon-Noname in Dresden hergestellt worden sein. Damit sind 3 werksseitig produzierte Exportkameras bekannt.
In Peter Dechert’s „The Contax S Camera Family“ (1991) ist diese Tatsache auf Seite 35 oben bereits erwähnt, sinngemäß finden wir dort: „Die Ritacon war eine weitere Variante deren Importeure im Werk eine gewisse Stückzahl Kameras durch abweichend gravierten Frontplatten mit speziellen Namen ausrüsten ließen.“
Vielleicht gibt es ja noch Zeitzeugen, die hierzu nähere Angaben machen können. Die Anzahl der Kameras mit Ritacon F-Gravur dürfte allerdings nur sehr gering gewesen sein.

Ritacon F #108947 (in Dresden gefertigte Exportvariante der Contax F / Pentacon F)

Ritacon F #108947 (in Dresden gefertigte Exportvariante der Contax F / Pentacon F)

Ritacon F #108947 (in Dresden gefertigte Exportvariante der Contax F / Pentacon F)
Ritacon F #108947 (in Dresden gefertigte Exportvariante der Contax F / Pentacon F)

Eine weitere erst kürzlich aufgetauchte Namensvariante ist die D (ZI). Hierbei handelt es sich um eine Pentacon ZI, bei der in der üblichen Art und Weise der Namenszug grob „entfernt“ und diese dann mittels neuem, aufgeschraubtem Namensschild in D umbenannt wurde. Welcher amerikanische Importeur oder Händler die D (ZI) vertrieben hat, ist allerdings noch unbekannt.

D (ZI) #43325 (Pentacon ZI mit aufgeschraubtem Namensschild) D (ZI) #43325 (Pentacon ZI mit aufgeschraubtem Namensschild)

D (ZI) #43325 (Pentacon ZI mit aufgeschraubtem Namensschild)

D (ZI) #43325 (Pentacon ZI mit aufgeschraubtem Namensschild) D (ZI) #43325 (Pentacon ZI mit aufgeschraubtem Namensschild)

D (ZI) #43325 (Pentacon ZI mit aufgeschraubtem Namensschild)

Fast alle genannten Exportkameras wurden auf Druck der amerikanischen Zollbehörden mit dem weißen Stempel „GERMANY USSR OCCUPIED“ versehen, meist am Kameraboden, aber auch auf der Rückwand und sogar gelegentlich auf der frontseitigen Belederung.

Stempelung „GERMANY USSR OCCUPIED“

Stempelung „GERMANY USSR OCCUPIED“

Stempelung „GERMANY USSR OCCUPIED“

Stempelung „GERMANY USSR OCCUPIED“

Stempelung „USSR OCCUPIED“ neben Gravur “Made in Germany”

Stempelung „USSR OCCUPIED“ neben Gravur “Made in Germany”

5. Weiterführende Literatur

Wer noch mehr über die Contax S-/Pentacon-Modelle wissen möchte - hier ein empfehlenswertes Buch von Dr. Alexander Schulz (in englischer Sprache):

  • Schulz, Alexander: Contax S. A History of the World´s First 35 mm Prism SLR Camera. Lindemanns Verlag 2008, ISBN 3-89506-236-7
Contents
Schulz, Alexander: Contax S. A History of the World´s First 35 mm Prism SLR Camera. Lindemanns Verlag 2008

5. ergänzende Literaturhinweise

  • Antonetto, Marco: Rectaflex. The Magic Reflex. Nassa Watch Gallery 2002. ISBN 8-887161-01-1
  • Blumtritt, Herbert: Die Geschichte der Dresdner Fotoindustrie. Lindemanns Verlag, 2000, ISBN 3-89506-212-X
  • Dechert, Peter: The Contax S camera family. Historical Camera Publications. Yakima Washington 1991. ISBN 1-879561-10-8
  • Decker, Alexander: Alpa, Contax, Rectaflex. Pioniere der Spiegelreflexkamera. PhotoDeal IV/1996
  • Förster, Gernot: Der kleine Anfang eines großen Erfolges. Die Urahnen der Kleinbild-Spiegelreflexkamera. PhotoDeal III/2008
  • Förster, Gernot: Lange entwickelt - nur kurz gefertigt. Die Geschichte der Duflex aus Ungarn. PhotoDeal IV/2008.
  • Hummel, Richard: Spiegelreflexkameras aus Dresden. Edition Reintzsch Leipzig 1995, ISBN 3-930846-01-2 oder 3-89506-127-1
  • Jehmlich, Gerhard: Der VEB Pentacon Dresden. Sandstein Verlag Dresden 2009, ISBN 978-3-940319-75-3
  • Jehmlich, Gerhard: Zeiss Ikon AG im Zeitabschnitt 1926 bis 1972, in: Thesaurus 3 - 75 Jahre Zeiss Ikon AG, Technische Sammlungen der Stadt Dresden 2001, ISBN 3-9806403-3-0)
  • Knöferl, Fred: Alte Schätzchen zum Leben erwecken. Die M42-Story. PhotoDeal I/2011
  • Kuc, Hans Jürgen: Auf den Spuren der Contax, Bd.I. Die Contax-Geschichte von 1932 bis 1945. Wittig Fachbuchverlag Hückelhoven 2002, ISBN 978-3-88984-118-6
  • Kuc, Hans Jürgen: Auf den Spuren der Contax, Bd.II. Die Contax-Geschichte von 1945 bis heute. Wittig Fachbuchverlag Hückelhoven 2003, ISBN 978-3-930359-34-9
  • Otto, Bernd K.: Carl Zeiss Kamera-Register 1902-2012. Verlag Rudolf Hillebrand 2013, ISBN 978-3-9813746-4-3
  • Otto, Bernd K.: Die Contax S und ihre seltenen Varianten. PhotoDeal I/1997.
  • Schulz, Alexander: Spiegel-Contax. Lindemanns Verlag 2000, ISBN 3-89506-215-4
  • Thiele, Hartmut: Die Deutsche Photoindustrie - Wer war Wer. Privatdruck München 2002

Neu erschienen: Otto, Bernd K.: Carl Zeiss Kamera-Register 1902-2012. Verlag Rudolf Hillebrand 2013
Informationen und Bestellung: direkt beim Verlag
Beispielseite (Contax FBM):

Beispielseite Zeiss Kamera-Register 1902-2012

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